Worldcup: Zweiter Platz für Belp

Belp verliert das packende Finalspiel des Worldcups gegen die Oberwil Rebells mit 0:2

Gestern gab es in Pilsen drei Sieger: Zwei ganz grosse, das Schweizer Streethockey und die Oberwil Rebells - herzliche Gratulation an den Zugesee - und einen etwas kleineren, den SHC Belpa 1107. Klar, die dritte Niederlage in einem Final gegen die Rebells innerhalb von vier Monaten schmerzt, zumal der Sieg der Rebells alles andere als zwingend war. Jedoch: Ausserhalb der Schweiz gibt es in Europa keine bessere Streethockeymannschaft. Theoretisch wäre sogar die Aussage zulässig, Belp sei die zweitbeste Streethockeymannschaft der Welt. Doch das wäre vermessen, da leider keine nordamerikanischen Teams am Worldcup teilnahmen. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies ein Zukunft ändern wird und Mannschaften wie Brampton Midnight Express, Montreal Black Kinghts, Montral Red Lite und die Vancouver Falcons am Worldcup teilnehmen werden.

Beide Teams starteten eher Verhalten in die Partie. Die Rebells erarbeiteten sich eine gewisse Feldüberlegenheit, konnten diese aber gegen die kämpferisch und konsequent agierende Belper Verteidigung nicht ausnutzen. Schliesslich war es die Schweizer Streethockey Legende Matthias Häni, welcher in der 12. Spielminute Torhüter Hofmann mit einem überraschenden Backhandschuss bezwang. Zu Beginn der zweiten Hälfte überstanden die Belper einen Doppelausschluss ohne Gegentreffer. Das Spiel wogte nun hin und her. Die Rebells waren immer noch leicht überlegen, die Belper blieben gefährlich. Der überragende Hofmann im Tor der Berner konnte mehrere exzellente Torchancen der Zuger zu nichte machen. Auf der anderen Seite machte die ausgezeichnete Zuger Defensivarbeit die Angriffsbemühungen der Belper immer wieder zu nichte. Belp ersetzte eine gute Minute vor Schluss Sven Hofmann durch einen sechsten Feldspieler. Ohne Erfolg. In seinem letzten Karrierespiel traf die Slowakische Streethockey Legende Tibor Kapanek ins verwaiste Belper Tor und sicherte so den Rebells den Sieg im Worldcup.

Mit Tyler McFadden (bester Stürmer) und Sandro Wittwer (Allstarteam) wurden zwei Belper persönlich ausgezeichnet. Etwas unverständlicherweise ohne Auszeichnung blieb Sven Hofmann, der wieder eine absolute Weltklasseleistung geboten hatte. Für ihren kämpferischen, bedingungslosen Einsatz hätten alle Belper eine Auszechnung verdient. Zumindest ihre Namen seine hier festgehalten: Sven Hofmann, Stefan Reist; Christph Auer, Sascha Burch, Thomas Fahrni, Nicola Fuchs, Manuel Hirschi, Spencer Irving, Luca Streich, Daniel Fahrni, Alessio Faina, Marc Müller, Adrian Lingeri, Tyler McFaden, Martin Reber, Roger Reber, Petr Rybon, Reto Schindler, Ronny Strähler und Sandro Wittwer. Nicht zu vergessen die beiden Betreuer Reto und Sandro Lingeri.

Auch die Rebells können mehrere individuelle Auszeichnungen mit an den Zugersee nemen. Stefan Sidlier, Raphael Melliger und Tibor Kapanek wurden ins Allstarteam berufen, Kapanek wurde als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet und wurde zudem Topscorer.

In drei Wochen beginnt die Schweizermeisterschaft, die letzte Kleinfeldmeisterschaft Europas. Es ist an der Zeit, dies zu ändern. Wenn schon zwei Teams, die das vier gegen vier Spiel gewohnt sind, die europäische Streethockey Elite in die Schranken weisen, was wäre für eine Nationalmannschaft möglich, wenn in der Schweiz fünf gegen fünf gespielt würde?

Christoph Curchod, 29.08.2011

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