World Cup: Out gegen Martin

Belp verliert unglücklich gegen Martin mit 0:2, ein Spiel mit vielen Nebengeräuschen.

Der SHC Belpa 1107 hatte sich mit dem guten Abschneiden in der Vorrunde als bester Gruppenzweiter auf Rang vier der Setzliste hochgespielt. Dies bedeutet, dass sich die Gürbetaler das Recht auf einen eher schwächeren Gegner erkämpft hatten. Nur statt Pelikassit, wie erwartet, hiess der Gegner plötzlich SKB Imperial Vitamins Martin. Wie war es dazu gekommen? Martin bestritt das letzte Spiel der Qualifikationsrunde, in Kenntnis der Resultate aller anderen Mannschaften und deshalb im Wissen mit welchem Ergebnis man auf welchen Gegner treffen würde. Offenbar war der Trainerstab der Slowaken der Ansicht, dass der SHC Belpa 1107 der einfachste Gegner wäre. Um allerdings gegen Belp spielen zu können, musst Martin gegen Voodo aus Kanada verlieren. Nun muss man wissen, dass es sich bei Voodo keinesfalls um eine kanadische Spitzenmannschaft handelt. Nun, man mag ein gewisses Verständnis dafür haben, dass ein Mannschaft unter gewissen Umständen nicht mehr mit letztem Einsatz dafür kämpft, ein Spiel zu gewinnen, wenn sie mit einer Niederlage auch gut leben kann. Jedoch gilt dies allenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Dieser wurde gestern Abend im Spiel gegen Voodo klar überschritten. Am Ende stand es 3:2 für die Kanadier und der Gegner von Belp hiess Martin. Wie kann in einer solchen Situation reagiert werden? Die ISBHF muss die entsprechenden Regeln, die es erlauben, in einem solchen Fall einzugreifen, noch entwickeln, bald einmal, wenn der Weg in Richtung Anerkennung durch das IOC weiter beschritten werden soll.

Aber zurück zum Spiel, denn die etwas unglückliche Vorgeschichte war das eine, das Spiel etwas anderes. Die Gürbetaler starteten konzentriert in die Partie, dieses Spiel wollten sie unbedingt gewinnen. Das Spiel verlief weitgehend ausgeglichen, wobei die Skorpione sich etwas mehr Spielanteile erarbeiteten. Die Belper kreierten in der Folge einige gefährliche Szenen vor dem Tor Martins, konnten aber diese nicht nutzen. Auch die Slowaken tauchten zuweilen gefährlich im Drittel der Gürbetaler auf, scheiterten aber jeweils an der ausgezeichnet disponierten Defensive oder am hervorragend aufspielenden Sven Hofmann. Bis zur Pause blieb die Partie torlos.

Nach dem Wiederbeginn des Spiels dasselbe Bild, Belp mit etwas mehr Spielanteilen aber glücklos im Abschluss. Mehrere Überzahlgelegenheiten blieben ungenutzt. Dann etwas mehr als fünf Minuten vor Spielschluss schlug das Schicksal in seiner unerbitterlichen Härte zu. Eine kurze Unaufmerksamkeit in der Belper Hintermannschaft und schon zappelte die orange Kugel im Netz, 0:1. Fünf Minuten, im Streethockey ist dies eine halbe Ewigkeit, genug Zeit also für die Gürbetaler, das Spiel noch zu wenden. Und zu Beginn sah es ganz gut aus, doch dann folgten wieder einmal unnötige Strafen und das Heft glitt den Schweizern langsam aber sicher aus den Händen. Eine Doppelte Überzahl nutzten die routinierten Slowaken zur 0:2 Führung. Dem hatten die Belper nichts mehr entgegen zu setzen.

Damit ist der Traum von einem Top-Resultat an einem Worldcup wieder einmal ausgeträumt. Dies hat mehrere Gründe, die vielen Absagen, das dadurch schmale Kader, die mangelnde Chancenauswertung. Hier muss beim nächsten Auftritt einiges besser werden. Denn Belp hat, wenn die Mannschaft zeigt, was in ihr steckt durchaus das Zeug, sich an einem World Cup ganz weit vorne zu klassieren. Versuchen wir es also erneut, Belp hat auch den Meistertitel nicht im ersten Versuch errungen, gut Ding will im Gürbetal Weile haben.

Noch stehen in Nitra zwei Platzierungsspiele an, hier gilt es das Gesicht zu wahren und Leistung zu zeigen, zwei Niederlagen zum Schluss würden die durchaus ansehnliche Bilanz der Belper an diesem Turnier zu sehr trüben.

Christoph Curchod, 29.08.2014

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