U18 – Sieg im Sonntagabendspiel gegen der SHC Grenchen-Limpachtal

In diesem Spiel zu einem eher ungewöhnlichen Termin schlagen die Skorpione die Wale nach einem harzigen Start absolut verdient mit 6:1.

Ein Streethockey-Spiel an einem Sonntagabend, das ist doch eher unüblich. Wie kommt so etwas zustande? Nun, da wären einmal die Solothurner, die dieses Jahr nur über ein schmales U18 Kader verfügen und auf Verstärkung aus der U15 angewiesen sind. Und dummerweise hatte die Grenchner U15 am Samstag, dem ursprünglichen Termin für diese Begegnung, ein Meisterschaftsturnier. Da am Sonntag in Belp die Damennationalmannshaft trainierte, war ein Vershieben auf Sonntagnachmittag auch nicht möglich. Also einigten sich die beiden Vereine auf Sonntag 18:00 Uhr als Anspielzeit.
Die Solothurner haben ihre U18 Mannschaft aufgrund des schmalen Kaders logischerweise für die 4 gegen 4 Meisterschaft angemeldet. Dank der zahlreichen mitgereisten U15 Spieler brachten die Gäste am Ende mehr als drei Linien auf das Spielfeld. Die Platzherren konnten ihrerseits drei komplette Blöcke ins Rennen schicken. In den Reihen der Gürbetaler fehlten Nico Carfora und der Langzeitverletze Marlon Steiner. Um über drei komplette Linien zu verfügen hate das Berner Coaching-Gespann Bohnenblust/Curchod den U15 Spieler Micha Steck für diese Partie aufgeboten.
 
Im Vorfeld der Begegnung stellten sich es einige Fragen. Solche die direkt mit dem Spiel zu tun hatten, etwa wie es nach einem langen Wochenende um die Fitness bestellt sei oder wie die Teams mit den für Meisterschaftsspielen ungewohnten Lichtverhältnissen zurechtkämen. Hier lautete die Antwort zweimal «kein Problem». Aber würden auch Zuschauer kommen und würden diese auch konsumieren? Auf diese beiden Fragen lautete die Antwort erfreulicherweise ebenfalls ja. Beide Teams brachten an diesem doch eher nass-kalten Novemberabend eine grössere Anzahl ess- und trinkfreudiger Supporter mit in den Belpa-Dome. 
 
Ziel der Platzherren war es, rasch die Spielkontrolle zu erringen und die Partie möglichst rasch zu kontrollieren. In der zweiten Minute stand der zweite Block der Gürbetaler an der blauen Linie, um den Vorstoss der Wale zu stoppen. Einziger kleiner Schönheitsfehler dieser an und für sich perfekten Aktion: Das Spiel wurde bekanntlich mit vier gegen vier ausgetragen und da gibt es nun einmal kein Offside. Die Gäste bedankten sich, liessen die Abwehr der Berner stehen und Lenny Canosa bezwang Mathias Hulliger im Belper Tor zum 0:1. Das war so eigentlich nicht geplant gewesen. Nun gut, es blieben mehr als 58 Minuten, um diese Scharte wieder auszuwetzen. Eine Strafe gegen Bänz Zwahlen in der fünften Spielminute verhinderte aber vorläufig eine Aufholjagd. In den folgenden Minuten erarbeiteten sich die Platzherren eine optische Feldüberlegenheit. Jedoch wirkten sie zuweilen etwas unsortiert. Der Ball wurde zu lang geführt, anstatt diesen rasch weiter zu spielen oder dann erfolgten die Abschlüsse entweder irgendwie überhastet oder dann zu spät. Kurzum, die Skorpione scheiterten vorläufig an sich selbst oder an der ausgezeichneten Gäste-Torhüterin Anja Tschirren. Eine Strafe gegen Canosa in der 17. Spielminute offenbarte vor allem eines: Die Gürbetaler haben in dieser Saison bisher eindeutig zu wenig Powerplay trainiert. Mit der etwas glücklichen aber durchaus nicht unverdienten 0:1 Führung für die Wale ging es in die erste Pause.
 
Der Auftrag an die Belper Spieler war klar, sie sollten dem Spiel so rasch wie möglich eine Wende geben. Und das funktionierte ausgezeichnet. In der 22. Spielminute konnte Tobias Zoss auf Zuspiel von Leon Schweingruber Tschirren erstmals bezwingen. Thimo Hodel gewann das folgende Anspiel. Der Ball gelangte zu Leon Diener und der schoss nur sieben Sekunden nach dem Ausgleich die Berner erstmals in dieser Partie in Führung. War damit der gordische Knoten zerschlagen? Leider nicht. Die Platzherren konnten die Führung nicht weiter ausbauen. Eine Strafe gegen Tim Röthlisberger in der 27. Spielminute offenbarte erneut die Defizite des Belper Überzahlspiels. Die Coaches versuchten zwar von aussen zu steuern, aber waren damit nicht sonderlich erfolgreich. Gegen Ende des Drittels bot sich den Limpachtalern die Möglichkeit zum Ausgleich. Tim Kaiser hatte bereits auf der Strafbank Platz genommen. Zoss und Luca Schmid, der seit der 31. Spielminute für Hulliger im Tor stand, nahmen einen Solothurner etwas gar heftig in die Zange. Das Resultat war eine Strafe gegen Schmid. Die Wale hatten nun während 50 Sekunden Zeit, in doppelter Überzahl die Partie wieder auszugleichen. Diener und Hodel kämpften aber erfolgreich und verwehrten den Solothurnern den Ausgleichstreffer. Kurz vor Drittelsende musste Sebastian Schweikart die Strafbank aussuchen. Aber auch das inzwischen vierte Belper Powerplay blieb vorläufig blass. Zu überhastet wurde der Abschluss gesucht, zu gross war die Distanz zwischen den potenziellen Schützen an der blauen Linie. Immerhin, nach 40 Minuten lagen die Berner mit 2:1 in Front.
 
Zu Beginn des Schlussabschnitts dasselbe Bild. Die vier Belper Überzahlspieler agierten nicht besonderes überzeugend, konnten aber den Ball in der Grenchner Zone halten. Schliesslich, die Strafe war schon beinahe abgelaufen, standen zwei Skorpione goldrichtig. Kaiser spielte den Ball auf Diener, der fackelte nicht lang und bezwang Tschirren mit einem satten Schuss von der blauen Linie zum 3:1.
Die Platzherren hatten in der Folge deutlich mehr vom Spiel, sündigten aber weiterhin im Abschluss. In der 50. Spielminute ersetzte Nik Röthlisberger Tschirren im Tor der Gäste. In der 52. Spielminute musste Canosa erneut die Strafbank aufsuchen. Dieses Mal ging es rasch. Niklas Bosshard bediente von der Point-Position aus Micha Steck vor dem Tor. Dieser düpierte sowohl seinen Gegenspieler wie Röthlisberger und erzielte das vorentscheidende 4:1 für die Berner. Die endgültige Entscheidung fiel knapp drei Minuten später als Levy Greven nach einer schönen Einzelaktion zum 5:1 einschieben kannte. In der 57. Minute war es erneut Greven, der auf Zuspiel von Ryan Balmer und Kaiser den Schlusspunkt unter diese Partie setzte. Die Belper gewannen diese Partie verdient mit 6:1.
 
Der Erfolg über die Solothurner war – von den Spielen gegen Martigny einmal abgesehen – der erste Sieg der Gürbetaler U18 seit dem 20. Februar 2021. Schon damals hiess der Gegner SHC Grenchen-Limpachtal.
Nun, die Skorpione habe erneut gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Das Spiel offenbarte aber auch, dass die Mannschaft noch viel Luft nach oben hat. Die Leistungsbereitschaft ist hoch, der Teamgeist stark ausgeprägt. Die Voraussetzung in den nächsten Wochen klare Fortschritte zu erzielen hervorragend. Bereits am Freitag, dem 10. November, steht ein weiterer Formtest für die Berner an. Um 20:00 Uhr wird der SHC Bettlach im Belpa-Dome gastieren. Die Solothurner haben wie die Grübetaler in ihren ersten drei Spielen sechs Punkte erzielt. Sie sind stärker als die Wale und verfügen über ein breiteres Kader. In ihrem Spiel gegen die Bulldozers vor Wochenfrist konnten sie dem aktuellen Tabellenführer während mehr als zwei Dritteln paroli bieten und lagen zwischenzeitlich sogar mit zwei Treffern in Führung. Die Gürbetaler sollten diesen Gegner definitiv nicht unterschätzen. 
Die Begegnung am kommenden Freitagabend wird mit fünf gegen fünf Feldspielern ausgetragen. Die Skorpione freuen sich auf zahlreiche Fans. Die Buvette ist offen für Essen, die sensationellen Hotdogs, und Getränke ist also gesorgt. 
 
Christoph Curchod, 08.11.2023

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