U18 - Keine Punkte in Zug

Trotz eines stark veränderten Auftritts gegenüber der vergangenen Saison verlassen die Skorpione am Ende die SIKA Rebells Arena ohne Punkte.

Sonntag in Zug auf die Oberwil Rebells. Im letzten März hatten sieben Belper Feldspieler in einer aufopfernden Abwehrschlacht gegen den nachmaligen Schweizermeister das Spiel über die volle Zeit gebracht und lediglich 2:10 verloren. Doch die Zeiten des «Hinten-irgendwie-den-Ball-wegschlagen-und-vorne-auf-die-Gnade-der-Streethockey-Götter-hoffen» gehören der Vergangenheit an. Ende September hatten die Gürbetaler im Wallis gezeigt, dass sie inzwischen in der Lage sind, auch offensiv als Team aufzutreten und Akzente zu setzen. Die Mannschaft reiste deshalb recht zuversichtlich in die Innerschweiz. Ein weiterer Grund für den Optimismus der Berner war das im Verglich zu den Vorjahren unüblich breite Kader von zwölf Feldspielern und zwei Torhütern. Für zwei Spieler davon war es die erste U18 Partie überhaupt: Ryan Balmer kehrte nach mehr als vier Jahren in die Reihen der Belper zurück, Nico Carfora bestritt sein erstes Streethockeyspiel überhaupt. Es fehlte der nach wie vor verletzte Marlon Steiner. Die Mannschaft der Oberwil Rebells ist in dieser Saison etwas speziell. Das Kader der Innerschweizer ist so breit, dass die Spieler des ältesten U18-Jahrgangs nicht in der Juniorenmeisterschaft eingesetzt werden, sondern in der NLA respektive der NLB. Die Zuger bestreiten die aktuelle Meisterschaft, zumindest in der Qualifikation, faktisch mit einer U17 Mannschaft.
An diesem warmen Oktobersonntag reisten zahlreiche Zuschauer mit den Skorpionen in die Innerschweiz. An dieser Stelle besten Dank für den Support!
 
Schon ab der ersten Sekunde stellten die Berner fest, dass es zwischen Martigny und den Oberwil Rebells doch erhebliche Unterschiede gibt. Die Platzherren schlugen von Beginn weg ein recht hohes Tempo an. Ziel war es vermutlich, die Gäste gleich in den Startminuten des Spiels zu überrennen und eine frühe Entscheidung herbeizuführen. Nun, das gelang nicht. Die Berner bekundeten zwar sichtlich Mühe mit dem Spieltempo der Innerschweizer. Es gab auch einige brenzlige Szenen vor dem Belper Tor. Aus zwei Gründen konnten die Zuger ihre Anfangsüberlegenheit aber nicht in einen vorentscheidenden Vorsprung ummünzen. Sie spielten zwar schnell und brachten die Belper Verteidigung aus dem Konzept, agierten aber selber auch zu unpräzis und beim Abschluss zu überhastet. Und der zweite Grund hiess Luca Schmid, der alles hielt, was auf sein Tor kam. In der 7. Spielminute konnte Noah Walther dann seine Farben doch noch in Führung schiessen. Die Gäste hatten sich inzwischen aber besser an das Tempo der Platzherren gewohnt. Sie wirkten in der Abwehr sicherer und auch offensiv konnten sie sich vermehrt in Aktion setzen. Das Spielgeschehen wurde nun ausgeglichener, auch wenn die Rebells zumindest optisch nach wie vor die dominierendere Mannschaft waren. Es zeigte sich nun aber auch, dass die Oberwiler Hintermannschaft durchaus nicht so sattelfest ist. Nach mehreren erfolglosen Abschlüssen konnten die Skorpione in der 15. Spielminute ausgleichen. Levy Greven liess die Abwehr der Innerschweizer stehen und bezwang Torhüter Tom Gilli mit einem satten Schuss zum 1:1. Weniger als eine Minute später bot sich den Bernern die Möglichkeit, in Überzahl in Führung zu gehen. Das Powerplay der Gäste war jedoch schwach. Schon das Öffnen der Zone bereitete den Berner gross Mühe. Hier besteht noch eine grosse Baustelle. 
 
Der zweite Spielabschnitt begann ausgeglichener. Die Innerschweizer hatten aber weiterhin etwas mehr Spielanteile. Die Belper liessen sich defensiv nach wie vor zu oft aus dem Konzept bringen. Die Zuteilungen stimmten nicht, insbesondere dann, wenn die Zuger rasch ihre Positionen wechselten. Die Kommunikation in der Hintermannschaft der Berner ist zwar verbessert, aber hat noch Luft nach oben. Im Spielaufbau versuchten die Skorpione das in den letzten Monaten gelernt umzusetzen. Das funktionierte meist recht gut, aber nicht immer. Die Spieler ohne Ball bewegten sich oft etwas zu wenig und waren nicht wirklich sicher anspielbar. Der Spieler mit Ball brauchte zuweilen etwas zu lang, um gute Passmöglichkeiten – solche gab es durchaus immer wieder - zu erkennen. Vor diesem Hintergrund war der zweite Treffer der Gastgeber in der 25. Spielminute sicher nicht gestohlen. Es war erneut Walther, der die Rebells mit 2:1 in Führung schoss. Die Berner erkämpften sich in der Folge mehrere Möglichkeiten, die Partie erneut auszugleichen, blieben aber im Abschluss erfolglos. Auch die Zuger scheiterten mehrmals in aussichtsreicher Position an Schmid respektive an Mathias Hulliger, der ab der 31. Spielminute das Belper Tor hütete. Leider gelang es den Oberwilern dann kurz vor Drittelsende doch noch, einen weiteren Treffer zu erzielen. Cyrill Andermatt erhöhte in der 40. Spielminute auf 3:1. 
 
Zu Beginn des Schlussabschnittes suchten die Gäste den Anschlusstreffer. Sie brachten die Abwehr der Rebells zwar einige Male ins Straucheln, aber blieben weiterhin ohne zweiten Torerfolg. Den Innerschweizern gelang es im Gegenzug auch nicht, den vorentscheidenden vierten Treffer zu erzielen. Die Partie war nach wie vor offen, konnte durchaus – mit etwas Glück – auf die Seite der Gürbetaler kippen. Diese fielen nun etwas in alte Zeiten zurück und versuchten in Einzelaktionen mit der Brechstange den zweiten Treffer zu erzielen. Greven und Leon Diener setzten sich hier gut in Szene konnten aber kein weiteres Tor erzielen. Schliesslich kam es, wie es kommen musste. Innocente Vanoli erzielte in der 52. Spielminute den vierten und in der 58. Spielminute den fünften Treffer für die Innerschweizer.
 
Die Oberwil Rebells gewannen die Partie am Ende verdient mit 5:1. Die Skorpione mussten feststellen, dass man zwar grosse Fortschritte gemacht hat, aber doch noch nicht dort steht, wo der eine oder andere nach dem Martigny-Spiel vielleicht geglaubt hat. Die Kommunikation, die Abstimmung in der Defensive, die Orientierung auf dem Spielfeld und die rasche Reaktion auf sich bietende Möglichkeiten müssen in den kommenden Wochen verbessert werden und dann natürlich auch das Powerplay. Die beiden U18 Debütanten Balmer und Carfora haben sich dafür, dass sie quasi ins kalte Wasser geworfen wurden, gut geschlagen. 
Nach der lagen Pause zwischen Spiel eins und Spiel zwei folgen nun die nächsten Partien im Wochentakt. Am nächsten Sonntag, dem 5. November, treffen die Skorpione um 18 Uhr (kein Verschreiber) zuhause auf den SHC Grenchen-Limpachtal und am Freitag, dem 10. November wird der SHC Bettlach um 20:00 Uhr in Belp zu Gast sein. Beide Partien werden mit vier gegen vier Feldspielern ausgetragen.
Christoph Curchod, 02.11.2023

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