U18 – Ein paar kleine Fehler zu viel

Die U18 zeigt gegen den SHC Bettlach eine über weite Strecken ansprechende Leistung, verliert aber aufgrund einiger individueller Fehler die Partie klar mit 3:6.

Am vergangenen Freitag stand das zweite U18 Abendspiel in Folge auf dem Programm. Der Gegner, der SHC Bettlach, war deutlich stärker einzuschätzen als der SHC Grenchen, der in der Vorwoche klar mit 6:1 besiegt wurde. Trotzdem, die Solothurner sollten durchaus in der Reichweite der Berner liegen. 
Bei den Belpern fehlten der langzeitverletzte Marlon Steiner sowie Mathias Hulliger, der mit Knieproblemen für mindestens zwei Wochen ausfällt und Nico Carfora, der ortsabwesend war. Zudem scheiterte eine kurzfristig geprüfte Verstärkung durch Ruben Rüegsegger an Transportproblemen. Trotz der nasskalten Witterung fanden sich rund 50 Zuschauer im Belpa-Dome ein. Sie sollten eine durchaus gute Juniorenpartie sehen.
 
Beide Teams starteten mit einer gewissen Vorsicht in diese Begegnung. Die ersten Minuten waren ein Abtasten des Gegners. Keine der beiden Mannschaften wollte gleich zu Beginn zu viel riskieren. Der gegnerische Aufbau wurde auf beiden Seiten früh gestört. In der 7. Spielminute wollten die Gürbetaler aufbauen. Die Gäste agierten geschickt und verunmöglichten einen Aufbau via die Bande. Die Belper Stürmer bewegten sich zu wenig und konnten keine Lücken in das Abwehrdispositiv der Solothurner reissen. Schliesslich verlor der Belper Verteidiger die Geduld und versuchte, den Angriff durch eine schmale Lücke in der Spielfeldmitte zu lancieren. Das war keine gute Idee. Der Ball wurde abgefangen, die Gäste konnten aufs Tor der Skorpione zielen und Levin Lüthi musste den schönen  Querpass von Nico Spahni nur noch zum 0:1 einschieben. Nun gut, ein bedauerlicher Betriebsunfall, aber noch kein Weltuntergang. In den folgenden Minuten konnten sich auch die Platzherren die eine oder andere Chance erarbeiten, aber im Abschluss fehlt zu häufig der nötige Biss. Auch gelang es nicht immer, Lücken in der Defensive der Gäste aufzureissen. Die Stürmer ohne Ball bewegten sich zu oft zu wenig. Aber auch die Bettlacher blieben nicht immer fehlerfrei. So wogte das Spiel hin und her. Der nächste Treffer konnte auf beiden Seiten fallen. Ein rasch vorgetragener Gegenstoss der Gäste führte zum zweiten Treffer für des SHC Bettlach. In der 17. Spielminute bezwang Janik Bernhard Luca Schmid mit einem verdeckten Handgelenkschuss von der blauen Linie zum 2:0. Eine Strafe gegen die Solothurner kurz vor Drittelsende konnten die Platzherren nicht ausnutzen. Das Powerplay der Gürbetaler hat, obschon es besser aussah als auch schon, immer noch deutlich Luft nach oben. 
 
Mit vielen guten Vorsätzen starteten die Skorpione in den Mittelabschnitt. Doch schon in der 22. Spielminute sorgte eine kleine Unachtsamkeit erneut für Ärger. Der Aufbau der Gäste wurde nur ungenügend gestört. Dies war teilweise darauf zurückzuführen, dass die Belper zur Unzeit wechselten. Es kam wie es kommen musste. Die Bettlacher konnten der Bande entlang auslösen und mit zwei gegen einen auf das Tor der Gürbetaler ziehen. Spahni konnte schiessen, der Ball prallte ab und fiel Lüthi auf den Stock und schon stand es 0:3. In der Folge verstrich eine weitere Strafe gegen den SHC Bettlach, ohne dass die Gürbetaler das Score eröffnet hätten. In der 30. Spielminute musste Jon Bucher auf der Strafbank Platz nehmen. Die Solothurner zogen sofort ein gutes Überzahlspiel auf. Die Belper standen viel zu hoch – naja, wenn man zu wenig Powerplay trainiert, dann trainiert man auch zu wenig Boxplay – und Janis Roth konnte nach nur 14 Sekunden zum 0:4 einschieben. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nur anderthalb Minuten nach dem letzten Treffer bezwang Janik Bernhard mit einem nicht gänzlich unhaltbar scheinenden Weitschuss Schmid zum 5:0. Dieser Aktion vorangegangen war wie schon beim 0:3 ein Belper Spielerwechsel zur Unzeit, während dem die Gäste einen Angriff auslösten. Wars das? Irgendwie sahen die Solothurner noch nicht wie der sichere Sieger aus. Mit einer Temposteigerung und einem konsequenten nach-vorne-arbeiten war durchaus noch etwas zu holen. 
 
In der 36. Spielminute musste Justin Stalder die Strafbank aufsuchen. Die Skorpione konnten zum vierten Mal in Überzahl agieren. Das Powerplay sah recht ordentlich aus, schien aber wieder zu keinem Torerfolg zu führen. Die letzten Sekunden tickten eben von der Uhr, als Tim Kaiser den Ball der Bande entlang zurück auf Leon Diener an der blauen Linie spielte, dieser schoss aus der Drehung aufs Tor, wo Thimo Hodel den Ball unhaltbar für den Bettlacher Schlussmann Gian Kälin ins den Torhimmel ablenkte. Nun, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Treffer ist noch keine Aufholjagd. Doch die Platzherren wirkten nun wie befreit und störten den Aufbau der Bettlacher früh und resolut. Diese konnten sich nicht aus der Umklammerung der Gürbetaler befreien. Stattdessen landete der Ball auf dem Stock von Diener, der nur 55 Sekunden nach dem 1:5 mittels verdecktem Handgelenkschuss auf 2:5 verkürzte. 
 
Für den Schlussabschnitt hatten sich die Gürbetaler viel vorgenommen. Etwas gar viel. Sie agierten nun eine Spur zu offensiv. Hodel konnte einen schnellen Gegenstoss der Gäste nur mittels eines Fouls stoppen, Penalty für Bettlach. Stefan Eggimann lief an und scheitere an Schmid. Es stand weiterhin 2:5. Doch weniger als eine Minute später konnten die Gäste wieder jubeln. Wieder wechselten die Platzherren zu Unzeiten. Wieder konnte Bettlach zu einem raschen Konter starten. Die beiden zurückeilenden Belper Verteidiger konzentrierten sich beide auf den ballführenden Spahni, keiner sah den in der Mitte miteilenden Marc Nägeli, Querpass, Schuss und schon hiess es 2:6. Die Belper gaben jedoch noch nicht auf. Sie setzen die Gäste unter Druck und waren deutlich lauffreudiger als zuvor. Auch die Auslösung funktionierte nun. In der 45. Spielminute konnte nach einem mustergültigen Aufbau Leon Schweingruber der Bande entlang in die Zone der Solothurner eindringen. Ein perfekter Querpass auf den mitlaufenden Bänz Zwahlen, der nicht lange fackelte und die orange Kugel mittels One-timer im Netz versenkte, mit Abstand der schönste Treffer des Abends. Die Belper drückten weiter. Doch der ersehnt vierte Treffer blieb aus und langsam gingen auch die Kräfte der Skorpione zur Neige. Sowohl eine Strafe gegen Belp wie eine Strafe gegen Bettlach blieben ohne Folgen, ausser, dass die Sekunden unerbittlich von der Uhr rannen. Die Partie ging ohne weiteren Treffer zu Ende. In der Schlussminute kam es zu einer völlig unnötigen verbalen Auseinandersetzung zwischen Spahni und Schweingruber, die dann je zu einer Disziplinarstrafe führte.
 
Es gibt Niederlagen, bei denen der Gegner klar stärker war. Und dann gibt es Niederlagen, die nach gutem Spiel mit viel Pech zustande kommen. Und schliesslich gibt es Niederlagen, die nicht wirklich notwendig waren. Der Punkteverlust gegen die Solothurner gehört klar zur letzten Kategorie. Er war alles andere als zwingend. Nun gut, auch eine solche Niederlage hat etwas Gutes. Sie erlaubt es, die Fehler zu analysieren, die letzten Endes dem Gegner den Sieg ermöglichten. Werden diese in Zukunft nicht wiederholt, oder zumindest drastisch reduziert, so hat eine solche ärgerliche Niederlage durchaus auch etwas Positives. Es liegt nun an den Spielern, die Lehren aus dem Match gegen den SHC Bettlach zu ziehen. Die erste Gelegenheit zu zeigen, dass sie nun auf dem richtigen Weg sind, bietet sich den Skorpionen bereits am kommenden Samstag um 14:00 Uhr beim Auswärtsspiel gegen den SHC Bonstetten-Wettswil. Die Partie wird mit vier gegen vier ausgetragen. Die Zürcher sind ähnlich stark einzuschätzen wie der SHC Bettlach.  
Christoph Curchod, 15.11.2023

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