NLA – Erneut den Start verschlafen

Wie schon vor Wochenfrist gegen die Wale, geraten die Skorpione auch gegen die Lions früh in Rückstand. Eine Hypothek, die sie bis Spielende nicht mehr abbauen können.

Der morgendliche Nebel hatte der warmen Oktobersonne Platz gemacht. Es herrschten perfekte Bedingungen für die Partie zwischen den Gürbe- und den Rhonetalern. Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an. Bei den Lions fehlten Paulik und Liptak, bei den Gürbetaleren so um die zwei Blöcke. Alle Namen aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

 

«Keinen frühen Rückstand einfangen» so lautete die Devise der Platzherren. Das hatten sich alle fest vorgenommen. Aber irgendwie scheint bei der Kommunikation etwas schief gelaufen zu sein, möglicherweise auch bei der Verarbeitung der Information. Wie auch immer, das «K» kam bei den Skorpionen irgendwie nicht an. Die Belper agierten zu Beginn der Begegnung passiv, frei nach dem Motto «einen frühen Rückstand einfangen». Die Gäste aus der Sonnenstadt nahmen die Offerte der Berner gerne an. Nach 23 Sekunden traf Arnaud Cilvaz auf Zuspiel vom Steve Kummer zum 0:1. In der vierten Spielminute erhöhte Kummer auf Zuspiel von Clivaz zum 0:2. Coach Roger Schlapbach zu nun sofort die Notbremse in Form eines Timeouts. Die Worte wirkten. Die Platzherren kamen nun besser in Spiel. Das Geschehen verlagerte sich immer mehr vor das Tor der Lions. Aber wirklich zwingend waren die Chancen der Belper vorläufig noch nicht. In der 14. Spielminute musste Magnus Diener die Strafbank aufsuchen. Das Überzahlspiel der Gäste war erfolgreich. Mathieu Schildknecht bezwang Lukas Baumgartner nach 13:58 zum 0:3. In der Folge konnten die Berner gleich zweimal in Überzahl agieren. Es blieb jedoch beim etwas zu hohen 3-Tore-Rückstand.

 

Im Mittelabschnitt blieb eine weitere Strafe gegen die Lions ungenutzt. Drei Überzahlgelegenheiten und kein Tor. Das ist für die NLA eine doch eher magere Ausbeute. Allerdings muss den Gürbetaler zu Gute gehalten werden, dass aufgrund der zahlreichen Absenzen die Linien sagen wir «gut durchmischt» waren. Schliesslich, beim vierten Versuch klappte es doch noch. In der 32. Spielminute traf Alessio Faina auf Zuspiel von Sandro Wittwer zum 1:3. Die Platzherren drückten nun auf den Anschluss. Doch die Walliser wehrten sich vehement gegen den zweiten Treffer. Schliesslich war es Mikel Fairclough, der die Berner in der Schlussminute auf 2:3 heranbrachte. Die Belper waren wieder im Spiel.

 

Den Schlussabschnitt konnten die Skorpione in Überzahl beginnen. Die Gelegenheit, die Partie auszugleichen. Doch erneut war das Powerplay der Gürbetaler erfolglos. Schlimmer noch. Clivaz war kaum zurück von der Strafbank als er von Grégory Sonzogni mustergültig lanciert wurde und den Lions mit seinem zweiten Treffer wieder etwas Luft verschaffen konnte. Die Platzherren waren nun gefordert. Ein möglichst rascher Anschlusstreffer war Pflicht. Doch dieser fiel nicht. Die Platzherren bemühten sich zwar redlich, doch irgendwie schien der letzte Schwung zu fehlen. Drei weitere Überzahlmöglichkeiten verstrichen ungenutzt. Das sehnlichst erhoffte dritte Tor stellte sich nicht ein. Am Ende lief den Berner die Zeit davon.

 

Die Lions feierten einen letzten Endes absolut verdienten 4:2 Sieg. Die Belper hatten in den entscheidenden Phasen den letzten Einsatzwillen vermissen lassen. Zudem war die Ausbeute der Powerplays mit einem Treffer aus acht Möglichkeiten schlicht und einfach ungenügend. Hier braucht es eine Steigerung. Die Gürbetaler verfügen über genügend Spieler, die ein gefährliches Powerplay aufziehen können. Die richtige Mischung wird sicher noch gefunden werden.

Mit dieser Niederlage war das Wochenende für die Berner aber noch nicht beendet. Am Sonntag stand die Auswärtspartie gegen den SHC Bonstetten-Wettswil auf dem Programm. Gegen die Zürcher mussten nun die ersten Punkte her.

Christoph Curchod, 22.10.2018

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