NLA – Drei Punkte zum Saisonstart

Bei strahlendem Sonnenschein trafen am vergangenen Samstag die Skorpione in ihrem ersten Spiel der Saison 2017/18 zuhause auf die Sierre Lions. Im Verglich zum Vorjahr ist das Kader der Belper deutlich breiter geworden. Robert Filipek, Jonathan Büttikofer und Benjamin Kaltenrieder bestritten ihren ersten Ernstkampf für die Gürbetaler. Lukáš Hudeček kehrt nach zwei Jahren an seine alte Wirkungsstätte der Saison 2014/15 zurück. Die Mittelwalliser deren selbst erklärtes Saisonziel es ist, das Double zu schaffen, haben sich mit dem slowakischen Spitzentorhüter Tomáš Dubnický verstärkt. Allerdings mussten sie in der Partie gegen die Berner auf ihren slowakischen Weltmeister Matúš Lipták verzichten. Zudem war Dubnický nur Ersatz, Zwischen den Pfosten stand Alexandre Pont. Die Voraussetzungen für eine spannende Partie waren gegeben. Das heisse Wetter schien allerdings eher für die Löwen aus der Sonnenstadt zu sprechen.

Die Begegnung war noch nicht einmal vier Minuten alt, als Ari Coquoz die Gäste mit 1:0 in Führung schoss. In der Folge waren die Platzherren zwar optisch leicht überlegen, konnten aber die Hintermannschaft der Walliser aber vorerst nicht vor unüberwindbare Probleme stellen. Die Lions ihrerseits tauchten immer wieder gefährlich vor Torhüter Sven Hofmann auf. Beide Teams konnten im Startabschnitt zwei Mal in Überzahl agieren. Der aufgrund des warmen Wetters weiche und schwer zu spielende Ball sowie die gute Arbeit der Boxplay-Formationen verhinderten aber Powerplaytreffer. Da auch bei Gleichstand keine Tore fielen, stand die Begegnung auch nach 20 Minuten noch 1: für die Walliser.

Zu Beginn des Mittelabschnitts bot sich den Zuschauern ein unverändertes Bild. Die Platzherren waren optisch zwar leicht überlegen, blieben aber vergleichsweise ungefährlich. Schliesslich fasste sich Fabian Bohnenblust in der 26. Spielminute ein Herz und erzielte den Ausgleich. Doch wie so oft, wenn die Gürbetaler einen vermeintlich wichtigen Treffer erzielten, gerieten sie gleich darauf in Schwierigkeiten. Marc Müller und kurz darauf Sandro Wittwer mussten die Strafbank aufsuchen. Die Chance mit zwei Mann Überzahl erneut in Führung zu gehen liessen sich die Gäste nicht entgehen. Mathieu Schildknecht brachte die Roten in der 28. Spielminute erneut in Führung. Das Zuspiel stammte vom Neo-Schweizer Mário Paulík. Die Belper suchten den raschen Ausgleich. Doch irgendwie kam die Offensivabteilung der Gürbetaler nicht so richtig auf Touren. Statt den Ausgleich bejubeln zu können, mussten die Platzherren in der 33. Spielminute einen weiteren Treffer der Gäste zulassen. Coquoz traf auf Zuspiel von Paulík. Bis zur zweiten Pause fielen keine weiteren Treffer mehr. Mit einem 3:1 Vorsprung konnten die Gäste in die Kabinen gehen. Doch wie ein sicherer Sieger sahen die Lions noch nicht aus. Vielmehr wirkten sie am Ende des Mittelabschnitts müde. Sie hatten ihre beiden ersten Linien forciert und mussten der Hitze mehr Tribut zollen als die Gürbetaler, die konsequent mit drei Linien agierten und zuweilen noch weitere Spieler einsetzten.

Im Schlussabschnitt agierten die Belper deutlich konzentrierter und zielgerichteter als in den 40 vorangegangenen Spielminuten. In der 42. Spielminute bedinete Jonathan Büttikofer Lukáš Hudeček. Dieser fackelte nicht lange und verkürzte auf 2:3. Drei Minuten später befand sich je ein Spieler beider Mannschaften auf der Strafbank. Bei vier gegen vier brachte Benjamin Kaltenrieder den Ball in Richtung Tor der Siederser. Halb war es ein Schuss, halb war es ein Schlenzer; was immer es war, der Ball zappelte im Netz hinter Alexandre Pont. Nun fanden die Gürbetaler endgültig zu ihrem Spiel. Die Lions scheinen ausgepumpt und waren nicht mehr in der Lage einen Gang hochzuschalten. Dies wäre aber nötig gewesen, um das Spiel wieder auf ihre Seite kippen zu lassen. So aber waren es die Skorpione, die weiter Druck machten. In der 49. Spielminute brachte Robert Filipek die Gürbetaler erstmals in dieser Saison in Führung. Das Zuspiel zum 4:3 stammte von Alessio Faina. Nach dem letzten Seitenwechsel konnten die Platzherren in Überzahl agieren. Nachdem zuvor fünf Powerplays ohne zählbares Ergebnis verstrichen waren, lief es beim sechsten Versuch besser. Faina erzielte auf Zuspiel von Hudeček und Müller das 5:3. Danach beschränkten sich die Gürbetaler darauf, das Resultat zu halten.

Am Ende gewannen die Gürbetaler die Partie verdient. Dies war alles andere als eine Selbstverständlichkeit, mussten doch vier neue Spieler integriert werden. Zudem hatte die Mannschaft das Stocktraining erst Anfang September aufgenommen, deutlich später als die Gäste aus dem Mittelwallis. Wollen die Lions am Ende der Saison wirklich die Rebells fordern, so braucht es deutlich mehr als bloss Tomáš Dubnickýund die Rückkehr von Lipták. Die Skorpione dürfen mit dem Saisonstart zufrieden sein. Allerdings war die Leistung in den ersten beiden Dritteln bei weitem noch nicht dort, wo sie sein sollte. Trotzdem, die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg. Bei der Integration der neuen Spieler als auch bei der Integration der Junioren. Von diesen kamen gegen die Lions Mikel Fairclough, Janis Messerli, Dennis Nydegger und Stefan Zürcher zum Einsatz.

Am kommenden Samstag treffen die Gürbetaler um 14 Uhr in Grenchen auf den Erzrivalen. Diese Begegnung wird zu einem weiteren Gradmesser für die aktuelle Form der Skorpione.