Nationalliga A – Keine Punkte gegen die Oberwil Rebells

Die Herbstsonne schien auf das Belpmoos hinunter. War es für die Zuschauer ein äusserst angenehmer Samstagnachmittag, so war es für die Spieler eigentlich schon wieder zu heiss. Für die Gürbetaler war es sicher kein Vorteil. Während die Rebells mit 18 Feldspielern antraten, waren es in den Reihen der Platzherren bloss 11. Ein Abnutzungskampf war unvermeidlich. Mike Tanner gab in diesem Spiel sein Debut für die erste Mannschaft der Skorpione und Jona Wegmüller kam zu seinem, um eine Woche verschobenem, Comeback. Ohne diese beiden wichtigen Verstärkungen wäre es für die Berner noch viel schwieriger geworden, gegen die Innerschweizer auch nur ansatzweise zu bestehen.

 

Wie schon in der Vorwoche erwischten die Gürbetaler einen suboptimalen Start. Der Ball blieb im Bereich des Tors von Marc Stucki irgendwie hängen. Mehrere Versuche die widerspenstige Kugel unter Kontrolle zu bringen scheiterten. Schliesslich war es Tim Müller, der den Ball nach 57 Sekunden im Tor unterbrachte. Der Serienmeister führte mit 0:1. In den nächsten Minuten brachten sich die Gastgeber weiter in Schwierigkeiten. Mike Tanner und kurz darauf Jona Wegmüller mussten die Strafbank aufsuchen. Die Belper überstanden diese beiden Ausschlüsse aber souverän. Die Gäste waren in der Folge weitgehend die spielbestimmende Mannschaft. Sie setzten sich immer wieder in der Zone der Berner fest. Diese hielten dagegen, konnten sich aber nur selten aus der Defensive lösen. Der Druck der Zuger zahlte sich aus. In der 9. Spielminute erhöhte Raphael Enzler auf 0:2. Auch in den folgenden Minuten bot sich den Zuschauern dasselbe Bild. Die Innerschweizer sorgten für Druck, die Berner hielten dagegen. Belp überstand eine weitere Strafe. Schliesslich konnten die Platzherren ein erstes Mal in Überzahl agieren. Über diese zwei Minuten breiten wir gnädig den Mantel des Schweigens, da gab es ziemlich viel Luft nach oben. Kaum waren die Gäste wieder komplett, erhöhten Tim und Ken Müller das Score in der 19. Spielminute innerhalb von 31 Sekunden auf 0:4. Eine ziemliche Klatsche für die Platzherren, die sich bis dahin ganz achtbar aus der Affäre gezogen hatten. Der eine oder andere Zuschauer dürfte sich in der ersten Pause gefragt haben, ob die Gürbetaler wohl im Mittelabschnitt sang- und klanglos untergehen würden.

 

Nun, das war nicht der Fall. Die beiden späten Gegentreffer hatten die Skorpione aufgeweckt. Zudem dürften sich die Innerschweizer mit dem 0:4 in falscher Sicherheit gewiegt haben. Die Platzherren steigerten sich in jeder Hinsicht. Die Abwehrarbeit war verbessert, Stucki lief zu Höchstform auf, die Gegenstösse wurden gefährlicher und selbst das Powerplay klappte besser. Treffer fielen indes lange keine im Mittelabschnitt. In der 32. Spielminute war es dann Dennis Nydegger, der auf Zuspiel von Alessio Faina und Robin Nydegger den ersten Treffer für die Gürbetaler erzielen konnte. Kurz darauf überstanden die Gastgeber eine Strafe gegen Til Bucher, bevor sie erneut in Überzahl agieren konnten. Tanner legte den Ball zurück auf Faina, dieser bediente Wegmüller, der den Ball in der 38. Spielminuten von der blauen Linie aus zum 2:4 im Gästenetz unterbrachte. Die Belper wollten nun mehr, der Anschlusstreffer war gefragt. Die Rebells hingegen wollten natürlich die Führung wieder ausbauen. Es waren die Innerschweizer, die in diesem Moment mit etwas Glück ihre Ziele umsetzen. Während eines eigentlich harmlosen Angriffs der Rebells glitt Robin Nydegger im dümmsten Moment aus. Dies führte zu einer drei gegen zwei Überzahlsituation für die Rebells. Die Zuteilung in der Belper Hintermannschaft stimmte für einen Moment nicht mehr. Dies erlaubte es Yves Stucki in der 39. Spielminute auf 2:5 zu erhöhen. Schade, die Skorpione wurden für ihre Steigerung schlecht belohnt. Nach diesem Rückschlag dürfte der eine oder andere Spieler realisiert haben, wie sehr ihm doch die Hitze und das intensive Spiel zugesetzt hatte. Trotzdem, aufgeben, das wollte keiner. Ein Drei-Tore-Rückstand ist zwar eine recht grosse Hypothek, insbesondere gegen die Rebells, aber unaufholbar ist er nicht.

 

Doch es war nicht der Tag für Überraschungen im Belpadome. Die Vorentscheidung fiel ausgerechnet in einer Überzahlsituation für die Belper. Das Powerplay der Platzherren war bestenfalls mittelmässig. Den Zugern gelang es, den Ball wegzuschlagen. Die Belper liefen nicht konsequent zurück. Die Innerschweizer setzten nach. Tobias Rhodewald erkämpfte sich den Ball in der Zone der Platzherren und bediente Gregory Blättler, der in der 47. Spielminute mit dem 2:6 das Spiel für seine Farben entschied. Sollten noch letzte Zweifel am Sieg der Rebells bestanden haben, so beseitigte Rohdewald diese mit seinem 2:7 in der 51. Spielminute endgültig. Die Gürbetaler waren nun stehend k.o. Sie versuchten sich, leider nicht allzu erfolgreich, gegen weitere Tore zu stemmen. Den Gästen gelangen jedoch durch Yanik Eberle, Thomas Hohl und Enzler drei weitere Treffer zum 2:10 Schlussresultat. 

 

Die Niederlage in dieser Höhe war für die Gürbetaler brutal, hatten sie doch das Spiel dank der guten Leistung im Mittelabschnitt lange einigermassen offen gestalten können. Der gelungene Einstand von Mike Tanner und das Comeback von Jona Wegmüller wirkten sich positiv auf die Mannschaft aus. Das Hauptproblem bleibt das dünne Kader der Platzherren. Mit 11 Feldspielern ist bei so warmen Temperaturen gegen einen Gegner wie die Rebells kein Blumentopf zu gewinnen. Die limitierte Anzahl Spieler wird die Gürbetaler leider noch eine Zeitlang begleiten. Immerhin, mit der Hitze ist es vorbei. Die kommenden Spiele der Skorpione finden jeweils am Freitagabend statt. Die Serie beginnt am 1. Oktober um 20:00 Uhr mit dem Heimspiel gegen den SHC La Chaux-de-Fonds. Und mit dieser Begegnung geht die Meisterschaft für die Gürbetaler so richtig los. Nun sind Punkte gefragt.