Junioren A – Noch etwas chaotisch

In einem typischen Saisonauftaktspiel verlieren die Skorpione in Zug etwas unglücklich 1:2.

Am Vormittag dieses wohl letzten Sommertags des Jahres 2018 trafen in Zug die Skorpione und die Rebells aufeinander. Während die Reihen der Berner ferienbedingt bereits etwas ausgedünnt waren, konnten die Innerschweizer aus dem Vollen schöpfen und mit vier Linien antreten. Beide Mannschaften haben mit dem Stocktraining erst vor wenigen Wochen begonnen. Dies hatte Auswirkungen auf das Spiel.

 

Die Saison hat eben erst begonnen und wird mit vielen Fallstricken versehen sein. Doch die Möglichkeit, dass sich diesen beiden Teams im nächsten Frühjahr im Final gegenüber stehen werden, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Nun, die Partie von gestern Sonntag war geprägt von einem recht ansehnlichen Tempo. Doch ansonsten war da noch viel Flickwerk. Die Linien der Rebells und der Skorpione waren neu zusammengestellt. Folglich klappte die Feinabstimmung überhaupt nicht. Es kam zu vielen Ballverlusten, die man so in zwei Monaten nicht mehr sehen wird. Bei der Angriffsauslösung kam es immer wieder zu Missverständnissen und schnellen Gegenstössen. Diese blieben meist harmlos. Wurde es ausnahmsweise gefährlich, so wussten Patrick Chakroun und Lucien Christinet ihr Tor rein zu halten. Apropos Torhüter: Christinet, letztes Jahr noch bei den Junioren C, spielte seine erste Junioren A Partie und das ausgerechnet in Zug. Er spielte hervorragend und übertraf die in Ihn gesetzten Erwartungen bei weitem. Die Partie wogte hin und her, viel beruhte auf Zufall. Schliesslich konnten die Platzherren in der 19. Spielminute in Führung gehen. Irgendwie stocherte David Kapanek den Ball an Christinet vorbei ins Tor.

 

Im Mittelabschnitt blieben Tempo und Fehlerquote hoch. In der jederzeit fairen Partie wurden nun immer wieder Strafen ausgesprochen. Zuerst durften die Gürbetaler zweimal in Überzahl agieren. Das Powerplay der Berner sah nicht wirklich gut aus. Sie hatten teilweise Mühe, die Zone zu gewinnen. Dann war die Reihe an den Zugern. Sie hatten die Gelegenheit von drei Belper strafen zu profitieren, eine Minute lang sogar mit fünf gegen drei. Ihr Powerplay sah zwar etwas gefälliger aus als dasjenige der Skorpione, aber die wirklich gefährlichen Abschlüsse blieben aus. Der Mittelabschnitt endete torlos.

 

In der ersten Hälfte des Schlussabschnitts war die Reihe wieder an den Gürbetalern, an ihrem Überzahlspiel zu arbeiten. Doch liessen sie zwei Strafen gegen die Rebells verstreichen, ohne dass der Ausgleich gefallen wäre. Kaum waren die Innerschweizer komplett, fiel er doch noch, der erste Saisontreffer für die Berner. Marc Widmann stocherte den Ball irgendwie an Chakroun vorbei ins Netz der Rebells. Nach 49:36 war die Partie wieder ausgeglichen. Zwar setzte es noch die ein e oder andere Strafe, doch irgendwie sah es so aus, als würde die Begegnung nach 60 Minuten unentschieden stehen. Das Tempo war trotz steigenden Temperaturen immer noch beachtlich. Skorpione wie Rebells hatten die Gelegenheit, mittels eines Lucky Punches die Führung an sich zu reissen. Schliesslich, es glaubt kaum mehr jemand an ein Tor, konnten die Platzherren jubeln. Matteo Bächler gewann ein Offensiv-Anspiel auf Yanik Eberle, Simon Meir kam einen Tick zu spät und nach 59:03 zappelte der Ball im Netz der Gürbetaler. Diese versuchten noch alles und ersetzen Christinet durch einen sechsten Feldspieler. Der Ausgleich fiel jedoch nicht mehr.

 

Eine zwar schnelle aber sonst recht zerfahrene Partie endete mit einem etwas glücklichen Sieg für die Innerschweizer. Bei umgekehrtem Ausgang hätte von einem glücklichen Sieg für die Gürbetaler gesprochen werden müssen. Nun gut, als erste Standortbestimmung war diese Begegnung wertvoll. Lichtblick auf Seiten der Gürbetaler war sicher das Debut von Lucien Christinet. Eine Frage bleib am Ende der doch recht intensiven Partie: Wie viel Energie würden die acht Belper Feldspieler haben, für die am Nachmittag das NLA-Spiel gegen die Rebells anstand.

Christoph Curchod, 24.09.2018

© 2020 SHC Belpa 1107