Junioren A: Niederlage in Verlängerung

Eine kurze Phase der Unkonzentriertheit verhindert einen möglichen Sieg in Kernenried.

Mit Mathias Domig und Alex Zürcher fehlten den Gürbetalern zwei Stammspieler für diese wichtige Begegnung in Kernenried. Auch sonst stand der Spielbeginn unter schlechten Vorzeichen. Der Verein, der die Schiedsrichter hätte stellen sollen vergass dies schlichtweg. So musste der Verfasser dieser Zeilen erstmals seit Jahren wieder in einem offiziellen Spiel ein Schiedsrichterdress überziehen. Nach dem Startdrittel traf dann ein Schiedsrichter ein und übernahm die Leitung. Dies war auch nur möglich, weil es sich bei dem fehlbaren Verein um einen handele, der aus der Region kam.

Aber nun zum Spiel, indem Fabian Bohnenblust die Skorpione coachte. Beide Teams agierten aus einer verstärkten Defensive und machten die Räume vor den Toren eng, so dass weder die Bulldozers noch die Skorpione zu vielen Abschlüssen aus der gefährlichen Zone kamen. So versuchten beide Teams dann oft, die gegnerische Abwehr mit Distanzschüssen zu bezwingen. Da aber beide Teams über ausgezeichnete Torhüter verfügten, war dieser Vorgehensweise wenig Erfolg beschieden. In der 7. Spielminute traf der Belper Schlussmann Nick Leuenberger bei einer Abwehraktion mit dem Stock statt des Balls das Bein eines Gegenspielers, was eine kleine Strafe gegen die Gäste nach sich zog. Die Platzherren zogen ein Powerplay auf und konnten in der 9. Spielminute durch einen Treffer von Tobias Hofer mit 1:0 in Führung gehen. Die Gürbetaler liessen sich aber nicht aus dem Konzept bringen und kämpften weiter. In der 12. Spielminute erkämpfte sich Jan Lüthi den Ball hinter dem Tor der Bulldozers und legte diesen zu Remo Signer, der im Slot vergessen worden war. Dieser konnte sich die Torecke aussuchen und glich das Spiel aus.

Eine Minute später konnten die Bulldozers aber bereits wieder in Führung gehen. Ein Ball prallte etwas unglücklich ab und blieb vor dem Tor der Gäste liegen. Diese setzten nicht mit der nötigen Intensität nach, ganz im Gegensatz zu Dominik Marti, der die orange Kugel schliesslich irgendwie über die Linie schieben konnte. Beide Mannschaften kämpften mit viel Einsatz, neutralisierten sich aber für den Rest des Startdrittels weitgehend.

 Im Mittelabschnitt dasselbe Bild, beide Teams gingen in der Abwehr konzentriert zur Sache. Die Gastgeber schossen zwar wesentlich öfter aufs Tor der Gäste bleiben aber in ihren Abschlussbemühungen unpräzis. Die Gürbetaler kamen weniger oft zum Abschluss, brachten aber den Ball meist aufs Tor der Platzherren. In der 25. Spielminute lancierte Remo Signer Mikel Fairclough. Dieser spielte sich durch die für einmal nicht mit letzter Konsequenz agierende Hintermannschaft der Bulldozers und bezwang Janik Messer zum 2:2. In der Folge neutralisierten sich beide Teams wieder. Belp musste im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts noch zweimal in Unterzahl agieren, wusste aber das Powerplay der Gäste in dieser Phase geschickt zu stören. Treffer wurden in diesem Drittel, auch dank der guten Arbeit der Torhüter keine mehr erzielt.

Zu Beginn des Schlussabschnitts erhöhten die Gastgeber das Tempo. Die Gäste schienen mit den Gedanken noch in der Garderobe zu sein und wurden in den Startminuten regelrecht in ihrer Zone eingeschnürt und phasenweise vorgeführt. Innerhalb weniger Minuten konnten sich die Bulldozers mehr gefährliche Torchancen erkämpfen als in den ersten 40 Spielminuten. Dass es den Platzherren in dieser Phase nicht gelang, in Führung zu gehen und sich abzusetzen, hatte einen einzigen Grund: Nick Leuenberger. Etwas gegen den Spielverlauf waren es dann die Gäste, die ihren ersten Angriff im dritten Drittel erfolgreich abschliessen konnten. Remo Signer brachte einen Weitschuss auf das Netz von Lucas Stucki, der für Janik Messer gekommen war. Dieser konnte den Ball nicht richtig kontrollieren. Die Gürbetaler setzten nach und Jan Lüthi brachte die Skorpione erstmals in diesem Spiel in Führung. Aber noch hatten die Gäste nicht an ihr konzentriertes Spiel des Mitteldrittels angeknüpft. Nach wie vor hatten die Platzherren zu viel Raum in der Offensive. Diese Unkonzentriertheit nutzte Thomas Huber in der 45. Spielminute und glich das Spiel mittels Bubentrickli aus. Danach neutralisierten sich beide Teams wieder über weite Strecken. Die Platzherren waren zwar optisch etwas überlegen, kamen aber selten zu gefährlichen Torchancen. Auch den Angriffsbemühungen der Gürbetaler war kein Erfolg beschieden. Die einzige Powerplaychance in diesem Spiel wurde kläglich vertan. Hier muss noch einiges an Aufbauarbeit geleistet werden. Die Gürbetaler kamen gerade wieder in Schwung und setzten zum Schlussspurt an, als Jan Lüthi die Strafbank aufsuchen musste. "Einen Gegner, dessen Rückennummer man lesen kann, checkt man nicht", eine weitere Lektion, die noch der einer oder andere Spieler verinnerlichen sollte. Aber auch die letzte Überzahlchance der Platzherren wurde souverän zu Nichte gemacht. Es bleibe bis zum Ende der regulären Spielzeit beim 3:3- Die Partie ging in die Verlängerung.

Die Geschichte der Overtime ist schnell erzählt. Mikel Fairclough gewann das Anspiel,  versuchte aufs Tor der Platzherren durchzubrechen blieb aber am letzten Spieler der Bulldozers hängen. Gegenstoss der Platzherren. Abschluss aufs Tor der Belper. Der Ball bleibt vor dem Tor liegen. Die Gürbetaler versuchen ihn weg zu stochern, erfolglos. Die Rieder versuchen ihn ins Netz zu stochern, vorläufig ebenso erfolglos. Schliesslich geling es David Andrist, die Kugel doch noch über die Linie zu bugsieren. Die Bulldozer gewinnen eine umkämpfte Partie nicht unverdient mit 4:3 nach Verlängerung.

Die Gürbetaler  haben sich gegenüber dem vorangegenangenen Wochenende klar gesteigert. Der Auftritt in Kernenried war auch besser als die Leistung im Heimspiel gegen denselben Gegner. Trotzdem von drei möglichen Punkten konnte gerade einmal einer mit nach Belp genommen werden. Arbeit gibt es in den kommenden Wochen noch viel für Mannschaft und Trainerstaff.

Am kommenden Samstag steht das nicht einfache Auswärtsspiel in Bolligen gegen die Worblaufen Alligators auf dem Programm. Ein kleines Spielfeld, ein schlechter Belag, nicht unbedingt ein Vorteil für die technisch versiertere Mannschaft, welche die Skorpione sicher sind.   

 

Christoph Curchod, 17.11.2014

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