Junioren A – Niederlage im Spitzenkampf

Im Spitzenspiel gegen die Oberwil Rebells kommen die Skorpione nicht richtig in die Gänge und verlieren die Begegnung am Ende deutlich mit 1:5.

Langsam aber sicher hält der Winter Einzug in die Schweiz. Am vergangenen Sonntagmorgen war es in Belp erstmals in diesem Jahr so richtig kalt. Der hartnäckige Hochnebel trug das seine dazu bei, dass es für viele an diesem Morgen besonders mühsam war, das warme Bett zu verlassen. Morgenspiele sind nicht sonderlich beliebt, weder bei den Skorpionen noch bei den Rebells. Das war den Spieler beider Mannschaften auch anzusehen, als sie im Belpadome eintrafen. Da die Zuger noch nach Belp anreisen mussten, waren sie bereits länger aus dem Bett und deshalb vielleicht etwas wacher.

 

Das Spiel begann vergleichsweise träge und weitgehend ausgeglichen. Die wirklich heissen Torszenen liessen sich an einer Hand abzählen. Es kam kein richtiger Spielfluss zustande, Einzelaktionen dominierten. Langsam nahm die Partie an Fahrt auf. Wie schon in früheren Partien in dieser Saison stiegen die Gürbetaler teilweise etwas hart in die Zweikämpfe ein. Die Folge waren drei kleine Strafen kurz nacheinander. Die Berner mussten dabei während gut 90 Sekunden in Doppelter Unterzahl agieren. Doch das Überzahlspiel der Gäste wusste nicht zu überzeugen. Die Belper Hintermannschaft vor Torhüter Yule Oesch stand gut. Die Ausschlüsse wurden ohne Gegentreffer überstanden. Dieser fiel in der 12. Spielminute dann doch noch. Nach einem Anspiel in der Zone der Gürbetaler lag die rote Kugel relativ lange frei im Slot. Die Belper, im Bestreben die Zuger vom Ball weg zu halten, blockierten sich irgendwie gegenseitig. Schliesslich eroberte Raffaele Cioffo den Ball und brachte seine Farben mit 0:1 in Führung. Die Gürbetaler bemühten sich, auf diesen Rückstand zu reagieren, aber irgendwie war Sand im Getriebe. In der 18. Spielminute konnten die Platzherren für rund 40 Sekunden in doppelter Überzahl agieren, doch wie schon ihre Gegner aus der Innerschweiz liessen auch die Berner diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen.

 

Im Mittelabschnitt neutralisierten sich die beiden Teams gegenseitig. Um es klar zu stellen, das Spiel war eines der bessern Juniorenspiele in der laufenden Saison, vom Tempo her und vom Einsatz her. Aber es war bei weitem nicht auf dem Niveau, das diese beiden Mannschaften spielen könnten. Das mag auch damit zu tun haben, dass gegen die meisten anderen Gegner eine doch eher mediokre Leistung vollkommen ausreicht, um das Spielfeld als Sieger zu verlassen. Sich dann auf einen wesentlich stärkeren Gegner einstellen zu müssen, ist nicht einfach. Sowohl die Rebells wie die Skorpione hatten ihre liebe Mühe damit. Allerdings lösten die Gäste diese Herausforderung etwas besser als die Platzherren. Es gab auf beiden Seiten einige Torszenen. Wirklich gefährlich wurde es aber nur in den Überzahlsituationen. Eine solche nutze Aron Iten in der 34. Spielminute dazu, die Führung der Innerschweizer auf 0:2 auszubauen.

 

Ein Zwei-Tore-Rückstand nach 40 Minuten, das ist gegen Oberwil eine beachtliche Hypothek, aber nichts, das die Belper nicht aufholen könnten. Für den Schlussabschnitt stellten die Berner auf zwei Linien um. Doch aus der geplanten Aufholjagt wurde vorläufig nichts. Die Gürbetaler stiegen mit etwas zu viel Schwung in die Partie und fanden sich in der 42. Spielminute in Unterzahl wieder. Es sollte noch schlimmer kommen. In der 44. Spielminute verteidigte Jona Wegmüller etwas gar rustikal. Eine doppelte Unterzahl zeichnete sich ab. Aber es kam anders. Die Zuger-Bank verlangte ein Timeout. Zu spät, da die Schiedsrichter bereits soweit waren, dass Spiel fortzusetzen. Dieser durchaus korrekte Entscheid löste Proteste auf der Bank der Innerschweizer aus. Die Schiedsrichter reagierten mit einer Bankstrafe. Als dann immer noch keine Ruhe einkehrte, folgten eine zweite Bankstrafe du eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen den Coach. Zweifellos ein sehr harter Entscheid, der aber durchaus im Einklang mit den bisher im Spiel gefällten Entscheiden stand. Kurzum, die Partie ging mit vier gegen vier Spielern weiter. Besser noch, nach rund 30 Sekunden waren die Berner wieder komplett und konnten in Überzahl den Anschlusstreffer anstreben. Doch es kam anders. Kurz vor Ablauf der Strafe befreiten die Gäste mit einem Lobball. Mikel Fairclough und Noa Wolf kämpften um diesen Ball. Fairclough griff daneben und Wolf konnte allein auf Oesch im Netz der Belper ziehen und diesen mit einem Shorthander zum 3:0 bezwingen. Die Belper kämpften weiter mit viel Einsatz, viel Kraft und versuchten es nun mit der Brechstange. Dabei kam aber die spielerische Cleverness zu kurz. Statt dem ersten Treffer der Gürbetaler erzielte Max Müller in der 53. Spielminute das 0:4 für die Rebells. War es das? Nein, noch nicht, 42 Sekunden später kombinierten sich die Berner für einmal durch die Zuger Abwehr hindurch. Magnus Diener schloss eine schöne Ballstafette zum 1:4 ab. Die Gürbetaler witterten Morgenluft und setzten alles daran, den zweiten Treffer zu erzielen. Und einen Moment lang sah es so aus als ob dies gelingen könnte. Aber es kam anders. Die Belper stiegen wieder zu heftig in die Zweikämpfe ein, Silvio Bruni und kurz darauf Jona Wegmüller mussten auf der Strafbank Platz nehmen. Ein Spiel mit zwei Mann weniger noch zu drehen ist eine doch eher schwierige Herausforderung. Die beiden Strafen wurden überstanden, aber die Luft war nun definitiv raus aus dem Spiel der Belper. Die logische Folge war der fünfte Treffer für die Gäste aus der Innerschweiz durch Wolf.

 

Mit dem Sieg in Belp haben die Rebells einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Sieg in der Qualifikation gemacht. Für die Gürbetaler ist die Niederlage sicher keine Katastrophe. Sie hat dem Team aber aufgezeigt, wo seine Schwächen liegen. Es sollte nun jedem klar sein, dass die Spiele gegen die schwächeren Mannschaften nicht nur eine ungeliebte Erledigungsaufgabe sind. Sondern durchaus einen Zweck haben. Hier können neue Spielzüge eingeübt werden und hier können die jungen Spieler ausgebildet werden. Es braucht auch hier eine positive Einstellung und eine gute Leistung. Denn einfach von einem Spiel auf das nächste umzustellen, das ist schwierig. Das mussten die Skorpione am letzten Sonntag feststellen. Sie haben die Lehren aus dieser Niederlage gezogen. Ob sie sie auch umsetzen, das werden die vier nächsten Partien zeigen. Union Zürich zuhause, Bettlach und Grenchen auswärts und Coude du Rhône wieder zuhause, so lauten die vier nächsten Affichen. 12 Punkte sind hier ebenso Pflicht, wie gut Leistungen.

 

Die Berichte zu den kommenden vier Partien werden nicht vom üblichen Berichterstetter verfasst. Dieser ist bis kurz vor Weihnachten im Urlaub. Die Berichte werden von vier verschiedenen Spielern erstellt. Der beste Bericht wird mit einem kleinen Preis ausgezeichnet. Die Jury bilden die beiden Coaches, der Captain – sofern er nicht einer der Schreiber ist – und die Vereinspräsidentin.

Christoph Curchod, 20.11.2018

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