Junioren A: Niederlage gegen starke Rebells

Die Junioren A zeigten am Sontag gegen Oberwil eine gute Leistung, verlieren jedoch aufgrund einiger individueller Fehler mit 1:7.

Die Oberwil Rebells sind in der laufenden Saison zweifellos die stärkste Junioren A Mannschaft. Dies ist in der Tabelle nicht auf den ersten Blick ersichtbar, da die Sierre Lions in der Vorrunde gegen Belp und Kernenried relativ einfach zu Punkten und Toren kam, während sich die Rebelles mit Grenchen-Bettlach abmühen mussten. Aber die Zuger haben weitaus das breiteste und ausgeglichenste Kader der Liga. Die Skorpione hingegen zieren das Tabellenende der ersten Stärkeklasse. Zwar mussten die Rebells auf den einen oder anderen Schlüsselspieler verzichten, aber das änderte nichts an der Ausgangslage zu diesem Spiel. Die Innerschweizer waren der klare Favorit, die Berner der klare Aussenseiter.

Nun, von einem Aussenseiter erwartet man, dass er sich einigelt, dem Favoriten das Spielfeld überlässt und hofft, mittels Abwehrschlacht ein halbwegs akzeptables Resultat zu erzielen. Nicht so die Gürbetaler. Aggressiv wurden die Spieler der Rebells markiert und früh gestört. Sie sollten gar nicht erst in der Lage sein, einen schnellen Angriff vorzutragen. Und die Taktik der Gäste ging vorerst auf. Die Platzherren wurden durch das unerwartete Spielverhalten der Gäste auf dem falschen Fuss erwischt. Die Startminuten gehörten den Bernern. Der einzige Schönheitsfehler war, dass sie zwei ausgezeichnete Torchancen nicht nutzten. Bereits nach fünfeinhalb Spielminuten nahm der Coach der Zuger sein Timeout. Die Innerschweizer kamen nun aggressiver, schneller aufs Spielfeld, fanden aber kein Mittel gegen die ausgezeichnete Deckungsarbeit der Gäste. Und wenn doch einmal ein Spieler der Rebells zu einem Abschluss kam, stand da noch immer Nick Leuenberger zwischen den Pfosten der Belper. Eine Strafe gegen die Gürbetaler – wieder einmal ein unnötiges Offensivefoul – wurde problemlos überstanden, ja mehr noch, die Belper standen nach einem schnellen Konter einmal mehr vor dem Führungstreffer. Aber mit Daniel Schwarzenbach stand einer der U18 Torhüter zwischen den Pfosten der Platzherren und der liess sich, wie der Belper Schlussmann, nur schwer bezwingen. Die Gürbetaler spielten gut, aber es gab auch noch den einen oder anderen individuellen Fehler. Wenn sich die Rebells in der Belper Zone festsetzten waren einzelne Gürbetaler zu sehr auf den Ball fixiert und liessen den Gegenspieler in ihrem Rücken entkommen. Auch wurde noch zu wenig gesprochen, so dass zuweilen die Abstimmung zwischen den Bernern nicht perfekt funktionierte und manchmal waren die wendigen Rebells einfach schneller. In der 18. Spielminute war es dann leider soweit. Eine kleine Unachtsamkeit und Ken Müller konnte Nick Leuenberger zum 0:1 bezwingen. Mit diesem Resultat ging es in die Pause.

Zu Beginn des Mittelabschnitts bliesen die Innerschweizer zum Generalangriff. Aber die setzten ihre konsequente Deckungs- und Störarbeit unbeirrt fort. Die Rebells konnten den angestrebten Torerfolg nicht realisieren. Wenn es Belper gab, deren Leistung besonders hervorzuheben ist, dann ist dies sicher der Sturm der dritten Linie. Die beiden B-Junioren Denis Nydegger und Simon Meir, der für den erkrankten Marc Bruni spielte, hatten ihre Gegner jederzeit im Griff und liessen ihnen kaum Raum zur Entfaltung. Die Innerschweizer erhöhten den Druck und kamen in der 31. Spielminute schliesslich zu ihrem zweiten Torerfolg. Die Skorpione kämpften weiter als wäre nichts geschehen. Ab der 35. Spielminute schien dann das Spiel doch noch völlig aus der Bahn zu laufen, innerhalb von 88 Sekunden erhöhten die Platzherren auf 0:5, für einen Moment schwankten die Gäste. Aber es war der Captain der Gürbetaler, Florian Bohnenblust, der den Ball mittels Bubentrickli in der 39. Spielminute resolut ins Tor der Zuger stocherte und damit die Gäste neu beflügelte.

Auch im Schlussabschnitt fanden die Platzherren kein Mittel gegen die aufsässigen Berner. Brenzlig vor dem Tor der Gäste wurde es nur bei individuellen Fehlern, z.B. wenn versucht wurde, durch die Mitte zu befreien. Erst in der 52. Spielminute kamen die Platzherren zu einem weiteren Torerfolg. Kurz darauf räumte Nick Leuenberger seinen Platz für Lukas Baumgartner. Der Junioren B-Torhüter der Gürbetaler machte seine Sache parierte einige gefährliche Schüsse und überstand gemeinsam mit seinen Vorderleuten eine weitere Unterzahlsituation. Einen Treffer musst er den Platzherren dann doch noch zugestehen.

Die Rebells gewinne die Partie verdient, wenn auch mit mehr Aufwand als gedacht und aufgrund der guten Belper Chancen um ein paar Toren zu hoch.

Und die Gürbetaler? Sie spielten über weite Strecken sehr gut und setzten die taktische Marschrichtung um. Noch gab es zu viele individuelle Fehler. Positiv ist jedoch, dass im Verlauf des Spieles Verbesserungen sichtbar waren. Auch erfreulich ist, dass die Gäste das grosse Laufpensum, das dieses System mit sich brachte, leisten konnten und sich bis zum Schluss alles abverlangten. Sicher, auch hier gibt es noch Luft nach oben. Eine ehrenvolle Niederlage also? Man könnte es so nennen, ja. Gut gekämpft und gegen einen überlegenen Gegner verloren, das ist nicht grundschlecht. Aber: Eine Niederlage ist eine Niederlage und bleibt eine Niederlage. Man kann sie zwar schön schreiben, besonders wenn das Team gut gespielt hat, aber das ändert nichts daran, dass die die Punkte beim Gegner blieben und das nervt.

Am kommenden Sonntag gastiert mit dem SHC Grenchen-Bettlach eine interessante Mannschaft im Belpa-Dome. Die Soloberner sind das einzige Team, dass es bisher geschafft hat, die Rebells zu besiegen. Die Aufgabe für die Skorpione wird nicht leicht. Aber das stört die Jungs nicht, an schweren Aufgaben wächst man, an starken Gegnern kann man sich aufbauen.

Christoph Curchod, 16.02.2015

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