Junioren A: Klarer Sieg gegen Worblaufen

Die Junioren A gewinnen das Auswärtsspiel in Worblaufen klar, lassen aber zu viele Gegentore zu.

Die Ausgangslage vor diesem Spiel war klar. Die Gürbetaler reisten als klarer Favorit nach Bolligen. Jedoch blieben einige Fragen offen: Würden die Gäste mit dem kleinen Spielfeld der Alligatoren zurechtkommen, würden sie den Gegner ernst nehmen und ihre Leistung abrufen können?

Die Antwort auf beide Fragen lautete: "Im Prinzip ja".

Ohne den kranken Marco Schmocker und den abwesenden Simon Meir traten die Gürbetaler nach kurzer Fahrt an diesem noch nebligen Samstagvormittag gegen die Worblaufener an. Die Skorpione gingen wesentlich konzentrierter ans Werk als vor zwei Wochen in Wimmis gegen den SHC Berner Oberland. Bereits in der zweiten Spielminute konnte Roger Stettler auf Zuspiel von Alex Zürcher die Skorpione in Führung bringen. Die Alligatoren gaben sich aber nicht einfach so geschlagen und hielten dagegen, waren jedoch nicht in der Lage, das Spiel auf ihre Seite zu zwingen. Die Gürbetaler ihrerseits brauchen einige Minuten, um sich mit dem ungewohnten Platz zurecht zu finden, was zur einen oder anderen brenzligen Situation vor dem Tor von Nick Leuenberger führte. Die Banden in Worblaufen sind nicht abgerundet, lediglich ein diagonal gestelltes Bandenelement sichert den Übergang zwischen Quer- und Längsbande. Eine Auslösung mittels eines Passes die Rundung ist somit nicht möglich. Ein Versuch dies zu tun hat unweigerlich zur Folge, dass der Ball abprallt und vor dem eigenen Tor landet.

Schliesslich kamen die Belper besser ins Spiel und markierten nun die Gegner eng. Die Platzherren fanden in dieser Spielphase kein Mittel gegen die aufsässigen Gürbetaler. Innerhalb von dreieinhalb Minuten erhöhten Jan Lüthi, Mathias Domig, Mikel Fairclough und Remo Signer auf 5:0. Die Partie war nach 12:29 praktisch entschieden. Belp schaltete nun einen Gang zurück und kam im Startabschnitt lediglich zu einem weiteren Treffer durch Mikel Fairclough.

 Zu Beginn des Mitteldrittels schalteten die Skorpione mindestens zwei Gänge zurück. Die Gegenspieler wurden nicht mehr konsequent markiert, die Laufdistanz, welche die einzelnen Spieler zurücklegten, nahm ab. Zur Spielmitte machte räumte Nick Leuenberger seinen Posten zugunsten von Lukas Baumgartner. Der Druck der Skorpione auf das Tor der Alligatoren nahm wieder zu. Die Belper erarbeiteten sich nun zahlreiche Torchancen, liessen diese aber alle ungenutzt. Schliesslich war es Mathias Domig, der das Eis brach und die in der 37. Spielminute auf 7:0 erhöhte. Die Gürbetaler drückten auf den nächsten Treffer. Etwas zu sehr, der Ball ging verloren, die zu offensiv aufgestellten Gäste konnten den enteilenden Worblaufener nicht mehr stoppen. Kurz vor Drittelsende mussten die Skorpione den Platzherren den ersten Gegentreffer zugestehen.

 Mit neuem Schwung starteten die Gäste in den Schlussabschnitt. Roger Stettler mit zwei Toren und Tim Jaberg erhöhten bis zur 46. Spielminute auf 10:1. Dann war die Luft raus aus dem Spiel der Skorpione. Lockeres Joggen, Einzelaktionen und eine eklatante Vernachlässigung der Defensive waren angesagt. Unter diesen Umständen war es wenig erstaunlich, dass die eigentlich inferioren Platzherren in den letzten 14 Spielminuten noch vier Treffer feiern konnten, während für die Gürbetaler lediglich noch Alex Zürcher und Mikel Fairclough je einen Treffer erzielen konnten.

Am Ende resultierte ein klarer 12:5 Sieg für die Gäste. Ein Sieg, der gemessen am Leistungspotenzial höher hätte ausfallen müssen.

 Wo liegt der Unterschied zwischen einem guten Spieler, einer guten Mannschaft und einem absoluten Topspieler, einer Spitzenmannschaft? Es ist in erster Linie eine Frage der Einstellung. Ein Topspieler, der Ambitionen hat, in einer Juniorennationalmannschaft zu spielen, wird während 60 Minuten vollen Einsatz gegeben, unabhängig vom Resultat. Eine Mannschaft, die Ambitionen hat, zu einer der besten Juniorenmannschaften der Schweiz zu werden (noch sind wir es bei weitem nicht) muss bereit sein, während des ganzen Spiels die taktischen Anweisungen der Trainer umzusetzen, während 60 Minuten ihre Topleistung abzurufen. Es ist nicht einfach, aber wenn es einfach wäre, dann wäre ja beinahe jede Mannschaft eine Spitzenmannschaft. Ein Ausruhen auf diesem Sieg wäre falsch. Er war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, auf dem langen Weg an die Spitze; mehr aber auch nicht.

 Am kommenden Sonntag treffen die Skorpione zu hause auf den SHC La Chaux-de-Fonds. Die Neuenburger sind – zumindest wenn sie mit Vollbestand antreten können – deutlich stärker als die Alligatoren oder die Oberländer. Erneut wir es die Aufgabe für die jungen Skorpione sein, über 60 Minuten ihr volles Leistungspotenzial abzurufen und die taktischen Vorgaben der Coaches umzusetzen.

Christoph Curchod, 24.11.2014

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