Junioren A – Klarer Sieg auf dem Kartoffelacker

Die Junioren A setzten sich wie erwartet gegen Coude du Rhône mit 15 : 0 durch. Hauptgegner dabei war mehr das Spielfeld als die doch recht harmlosen Unterwalliser.

An diesem traumhaft schönen Oktobersonntag brachen die Skorpione früh in Richtung Martigny auf. Dort spielen die Junioren A von Coude du Rhône, der Juniorenkooperation von Martigny und Diabla. Auch bei diesem Spiel handelte es sich um ein vier gegen vier Spiel. Die Unterwalliser sind noch schwächer einzustufen als der SV Gals. Da schon gegen die Seeländer die Saisonauftaktpartie vorzeitig gewonnen, war die Marschrichtung gegen Coude klar. Die Begegnung sollte nach zwei Dritteln vorzeitig beendet sein. Das war auch wichtig, da sechs Spieler am Nachmittag noch im Nationalliga-A-Spiel in La Chaux-de-Fonds benötigt wurden.

 

Martigny verfügt seit rund 15 Jahren über ein Grossfeld. Das Feld beim Stade d’Octodure war eines der ersten, das in der Schweiz gebaut wurde. Leider ist es inzwischen etwas in die Jahre gekommen. Entsprechend uneben und rissig ist die Oberfläche. Die Stadt Martigny wird den Platz im kommenden Sommer sanieren. Doch das nützte den Jung-Skorpionen am letzten Sonntag wenig. Sie mussten auf einem Spielfeld antreten, auf dem es kaum mehr möglich ist, gerade Pässe zu spielen. Und plötzlich war die scheinbar recht leichte Aufgabe, das Spiel nach 40 Minuten zu beenden, gar nicht mehr so einfach.

 

Die Begegnung verlief von Anfang an recht einseitig. Meist waren es die Gürbetaler, die sich in der Zone der Unterwalliser festsetzten. Die läuferisch nicht zu unterschätzenden Spieler der Platzherren schafften es vor allem zu Beginn der Partie oft, die Belper aus der gefährlichen Zone fern zu halten. Dabei kam ihnen das Spielfeld durchaus entgegen. Wenn die Belper einen Pass spielten, dann versprang der Ball meist auf dem Weg zum Adressaten. Die Walliser tauchen in dieser Partie nur selten gefährlich vor Lukas Baumgartner auf. In der Regel war das dann der Fall, wenn die Gürbetaler etwas zu offensiv ausgerichtet waren. Dies führte dann im Unterzahlspiel zu einigen brenzligen Situationen, die der Belper Schlussmann aber souverän bereinigte.

Was mit Passtaffeten nicht geht, funktioniert oft mit Schüssen. So auch hier. In der 4. Spielminute legte Dennis Nydegger den Ball zurück auf Mikel Fairclough an der blauen Line. Dieser zog ab und bezwang den guten Walliser Schlussmann Sylvain Tamalet zum 1:0. Aber die Berner hatten im ersten Drittel zu kämpfen. Weniger mit dem Gegner, mehr mit dem Spielfeld. Es gab mehrere zwei gegen eins Situation. Normalerweise reicht es hier, wenn der Ball zum mitlaufenden Spieler rüber gelegt wird. Dieser kann dann gegen schwächere Gegner oft nur noch ins halbleere Tor einschieben. Doch den Ball rüber legen, das funktioniert in Martigny nur bedingt. So war denn auch der zweite Treffer der Gürbetaler symptomatisch für die Platzverhältnisse. Der Ball wurde in der 9. Spielminute hoch vors Tor der Platzherren gespielt, wo ihn Til Bucher volley zum 2:0 versenkte. Den dritten Treffer der Gäste erzielte Jona Wegmüller in der 10. Spielminute im Powerplay. Wenn Pässe nicht funktionieren, so könnte man es mit Dribblings versuchen. Aber auch das war nicht die Lösung, denn irgendeinmal springt auch da der Ball von der Kelle. So langsam zeichnete sich ab, dass die 15 Tore innerhalb von 40 Minuten schwieriger zu erzielen sein würden als gedacht. Der vierte Belper Treffer fiel erst in der 15. Spielminute. In Unterzahl war Fairclough erfolgreich. Im gelang auch der letzte Treffer im Startabschnitt in der 17. Spielminute.

 

So langsam kamen die Belper besser mit dem Spielfeld zu recht. Der Mittelabschnitt war gerade einmal elf Sekunden alt als Bucher quasi aus dem Nullgradwinkel auf 6:0 erhöhte. In den folgenden Minuten mussten die Schiedsrichter gleich mehrere Strafen aussprechen. Die Gürbetaler überstanden eine doppelte Unterzahl problemlos. Kurz darauf musste ein Walliser auf die Strafbank. Bei drei gegen drei erzielte Florian Mattes seinen ersten Treffer für die Junioren A. Bis zur 30. Spielminute erhöhten Janis Messerli und Fairclough auf 9:0. Doch dann kämpften die Gäste wieder mit dem Platz und wohl auch ein bisschen mit sich selbst. Der nächste Treffer liess beinahe sieben Minuten auf sich warten. Als dann in der 37. Spielminute noch Messerli auf die Strafbank musste, sah es so aus als könnte diese Partie noch sehr lange dauern. Die Box der Gürbetaler agierte sehr offensiv. Die Walliser rückten in den Belper Zone auf. Das ermöglichte den Gäste immer wieder gefährliche Konter. Innerhalb von 65 Sekunden gelang Fairclough ein lupenreiner Hattrick und das in Unterzahl und auf diesem Platz. Mit 13:0 ging es in die zweite Pause.

 

Im Schlussabschnitt war das Spiel nach weiteren 4:04 und Treffern von Nydegger und Stefan Zürcher schliesslich dann doch beendet. Etwas später als geplant aber gerade noch rechtzeitig konnte der Kleinbus in Richtung La Chaux-de-Fonds losfahren.

 

Was bringen solche Spiele wie gegen Gals oder Coude du Rhône? Spiele, die mit vier gegen vier ausgetragen werden müssen, statt mit fünf gegen fünf und mit Offside? Nun, ein positiver Aspekt kann solchen Partien abgewonnen werden. Die stärkere Mannschaft muss Charakter zeigen und darf das Spiel nicht zu locker nehmen. Aber sonst? Wenn es in der Schweiz nur eine oder zwei Mannschaften gäbe, die Kleinfeld spielen wollen, dann müssten diese natürlich in die Grossfeldmeisterschaft eingegliedert werden. Das wäre ein Gebot der Fairness. Aber es haben sich vier Teams für die Kleinfeldmeisterschaft angemeldet und sechs für die Grossfeldmeisterschaft. Was sprach dagegen, zwei getrennte Meisterschaften durchzuführen, wie im Vorjahr? Nun, es ist legitim, das Experiment eines Mischmodus zu versuchen. Aber nachdem in den Juniorenmeisterschaften zwei Runden gespielt sind, neigt der Schreiber dieser Zeilen dazu, dass Experiment als gescheitert zu erklären. Nun, natürlich könnten die Skorpione einfach ihre besten Spieler schonen. Aber was brächte das? Die Spiele würden enger. Nur im Hinblick auf fünf gegen fünf brächte es den eingesetzten Spielern gar nichts. Sie könnten sich nicht weiter entwickeln. Zudem würde dann der Eindruck entstehen, das Experiment funktioniere.

 

Am kommenden Sonntag steht in Belp um 14:00 Uhr das Rückspiel gegen Coude du Rhône auf dem Programm. Die Zielsetzung ist klar. Das Spiel ist nach zwei Dritteln beendet. Nächsten Sonntag ist es möglich, den Gegner auszuspielen und genau das werden die Skorpione auch tun. Falls das nicht klappen sollt,e kann das Belper Team am späten Sonntagnachmittag irgendwo zwischen der Auguetbrügg und der Hunzigebrügg beim Joggen beobachtet werden.

Christoph Curchod, 16.10.2017

© 2020 SHC Belpa 1107