Junioren A: Drei Punkte verschenkt

Nach einem ausgezeichneten Start schalten die Junioren beim Auswärtsspiel in Wettswil gegen den SHC Bonstetten-Wettswil einen Gang zurück und verlieren das Spiel am Ende völlig unnötig mit 5:7.

Spannung schon am Freitag: Wie lauten die neusten Wettervorhersagen? Würde es am Westhang des Uetlibergs wieder einmal kräftig schneien? Im Verlauf des Tages die Entwarnung: Kein Schneefall vor Samstagnachmittag. Also konnten die Skorpione, zumindest diejenigen, die nicht verschlafen hatten, am Samstagvormittag kurz nach 7 Uhr Richtung Kanton Zürich abfahren. Das Spiel gegen die Säuliämtler war das erste offizielle Spiel der ersten Stärkeklasse, für das sich je die drei besten der Ost- und der Westgruppe qualifiziert hatten. Belp und Bonstetten hatten die Qualifikation beide auf dem dritten Platz ihrer Gruppe abgeschlossen. Die Punkte gegen die Teams aus derselben Gruppe werden in die zweite Phase der Meisterschaft mitgenommen. Wobei im Bezug auf die beiden Teams, die am letzten Samstagvormittag in Wettswil aufeinander trafen, die Verwendung des Plurals nicht wirklich angezeigt ist. Belp lag vor dem Spiel mit einem Punkt auf dem fünften Platz, Bonstetten punktelos auf dem sechsten und letzten Platz. Mit einem Sieg hätte sich die Gürbetaler schon etwas von der "Roten Laterne" absetzen können.

Die Skorpione starteten konzentriert in die Partie. Die Zürcher wurden in der Berner Verteidigungszone eng markiert, die Angriffe via die Bande vorgetragen und wenn immer möglich wurde der Abschluss gesucht. Die Anstrengungen der Berner zahlten sich aus. Sie übernahmen rasch das Spieldiktat. In der vierten Minute bezwang Mikel Fairclough den Zürcher Schlussmann mit einem Hocheckschuss aus vollem Lauf zum 0:1. Die Belper spielten weiter frisch auf, die Gastgeber kamen nur sporadisch zu Entlastungsangriffen. In der siebten Spielminute nahm Jan Lüthi, noch in der Belper Spielhälfte Mass, schoss und erwischte den Torhüter der Säuliämtler eiskalt zum 0:2. In der Folge erarbeiteten sich die Gürbetaler weitere Torchancen, konnten diese aber nicht nutzen, ein Fanal für das, was noch kommen sollte. Gegen Ende des Startabschnitts liess der Einsatz die Gäste etwas nach, die Bonstetter hatten nun etwas mehr Raum und tauchten plötzlich mehrfach gefährlich vor Nick Leuenberger auf, konnten diesen aber vorerst nicht bezwingen.

Trotz einer eindringlichen Warnung in der Drittelspause gelang es den Gästen im Mittelabschnitt nicht, an die ausgezeichnet Leistung der ersten 15 Minuten anzuknüpfen. Die Ausrichtung des Teams war eine Spur zu offensiv und die Gegner wurden nicht mehr mit derselben Konsequenz gedeckt wie zu Beginn des Spiels. Die Rechnung wurde den Gürbetalern in Form des Anschlusstreffers nach 23:59 serviert. Doch es kam noch schlimmer. Nach 25:04 erzielten die Platzherren in Überzahl den Ausgleich. Die Berner agierten nun noch etwas offensiver, statt sich wieder auf die Kontrolle ihrer Gegner und somit des Spiels zu fokussieren. Nach 28:05 war es dann leider soweit: Die Platzherren gingen erstmals in dieser Partie in Führung. Diese hielt allerdings nur zwei Minuten bestand. Alex Zürcher brachte den Ball von der Bande vors Tor, wo Roger Stettler ihn direkt aus der Luft unhaltbar im Netz hinter Pagano versenkte. Alles war wieder offen. Gut zwei Minuten später die nächste Strafe gegen die Gürbetaler. Wie schon bei der ersten Strafe, störte der Belper seinen Gegenspieler nicht effizient genug bei der Ballannahme, musste nachsetzen und traf den Gegner mehr oder weniger unglücklich in die Beine. Das Powerplay der Platzherren war effizient: Nach 26 Sekunden zappelte der Ball im Netz hinter Nick Leuenberger. Das Spiel wogte in der Folge hin und her. Beide Teams vergaben gute Torchancen. Kurz vor Drittelsende konnten die Gürbetaler dann doch noch ausgleichen. Remo Signer gewann ein Bully in der Zone der Zürcher und spielte den Ball auf Alex Zürcher. Der fackelte nicht lang und erzielte mit einem perfekten Slapshot das 4:4.

Im Schlussabschnitt erwischten die Gastgeber den besseren Start. Nach 42 Sekunden brachte Frederik Wallin, mit vier Toren und einem Assist bester Zürcher an diesem Tag, seine Farben erneut in Führung. Die Antwort der Skorpione liess indes nicht lange auf sich warten: Remo Signer zog von der Seite vor dem Tor der Zürcher durch und bezwang deren Schlussmann mit einem Backhandschuss. Leider ermöglichte es eine weitere Unaufmerksamkeit der Gürbetaler den Platzherren nur wenige Minuten später erneut in Führung zu gehen. Das Spiel blieb bis in die Schlussminute offen. Die Belper hatten mehrere gute Möglichkeiten, das Spiel auszugleichen, die Säuliämtler verpassten es ihrerseits, die Führung weiter auszubauen. Nach 58:48 ersetzten die Gäste Torhüter Nick Leuenberger durch einen fünften Feldspieler. Was dann kam, war irgendwie typisch für das ganze Spiel. Die Skorpione setzten sich rasch vor dem Tor der Zürcher fest und liessen den Ball rasch zirkulieren. Der Ausgleich war nahe, doch der Ball flog knapp am Gehäuse vorbei. Schnell wurde er wieder gesichert. Doch statt die verbleibende Zeit zu nutzen wurde zu schnell der Abschluss gesucht. Ein Abpraller, ein schneller Gegenstoss, ein präziser Distanzschuss und der siebte Treffer für die Zürcher waren die Folge. Obschon Belp weiter mit fünf Feldspielern agierte, fiel kein weiterer Treffer in dieser Partie.

Die Gürbetaler haben am Samstag ein Spiel verloren, das sie eigentlich hätten gewinnen müssen. Woran lag es? Nach der frühen Führung schalteten die Spieler einen Gang zurück und waren dann nicht mehr in der Lage, den Motor wieder hochzufahren. Dies war weniger eine Konditions- als eine Kopffrage. Nicht aller Belper waren in der Lage mit den schnellen Zürcher mitzuhalten. Das wäre kein so grosses Problem, wenn die Gegner mit konsequenter Deckungsarbeit an der Ballannahme gehindert würden, aber wenn ein schnellerer Gegenspieler einmal in Ballbesitz ist, dann wird es schwierig, diesen zu stoppen. Schliesslich wurden in der Offensivzone einige kleine taktische Fehler gemacht, die es den Zürchern ermöglichte zu schnellen Gegenangriffen anzusetzen.

Die Gürbetaler haben nun drei Wochen Zeit, sich auf den nächsten Gegner, die Oberwil Rebells vorzubereiten. Die Zuger sind mit Sicherheit stärker als die Säuliämtler, voller Einsatz über 60 Minuten ist Pflicht im Spiel gegen die Innerschweizer

Christoph Curchod, 27.01.2015

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