Junioren A - Drei Punkte gegen Coude du Rhône

Für einmal kommen mehrheitlich die Junioren zu Wort. Sie haben gegen die Unterwalliser gespielt oder treffender ausgedrückt, gelitten.

Von den letzten drei Begegnungen wurden keine Spielberichte veröffentlicht. Grund ist, dass der Berichterstatter gut drei Wochen im Urlaub war. Er hatte zwar vor seinen Ferien darum gebeten, dass seitens der Spieler Matchberichte erstellt würden, doch das geschah nicht. Doch das vierte Spiel während meiner Abwesenheit, um in die Ich-Form zu wechseln, war ein spezielles. Mitten in der Nacht verfolgte ich den Live-Ticker des Spiels gegen Coude du Rhône. Was war da los, Strafen über Strafen? Nun, ganz überraschend war das nicht. Die Unterwalliser haben den Ruf, doch sehr rustikal ans Werk zu gehen. Die Emotionen in der Heimat müssen ziemlich hoch gekocht sein. Die Belper Spieler, aber auch die Funktionäre, waren konsterniert davon, was am letzten Samstag in Belp geschah. Und so habe ich dann, auf Nachfrage, nicht einen, sondern gleich zwei Spielberichte erhalten, die ich hier wiedergebe.


Bericht von Jan Schlechten

An einem kühlen Dezembernachmittag trafen wir auf den SHC Coude du Rhône. Der sich in dieser Saison aus dem SHC Martigny und dem SHC Diabla zusammenstellt. Da unser Gegner in der Kleinfeldtabelle spielt, musste dieses Spiel 4 gegen 4 ausgetragen werden. So konnten wir mit vier kompletten Linien agieren. Schon vor dem Anspiel war klar, dass dieses Spiel ein sehr körperbetontes werden würde.

Als das Spiel um 14 Uhr startete, wurden die Belper zuerst etwas überrascht vom Auftritt des SHC Coude du Rhône. Aufgrund eines nicht sehr guten Stellungsspieles lag der SHC Belpa nach sieben gespielten Minuten schon mit 0:2 zurück. Jedoch wurde das Spielgeschehen danach etwas in die gegnerische Zone verlegt und so konnte man noch vor der Pause den Ausgleich erzwingen.

 

In der Pause nahmen wir uns vor, uns auf unsere Leistungen zu konzentrieren und nicht auf die Provokationen des Gegners einzulassen. Es dauerte danach etwa zehn Minuten bis es im Mittelabschnitt etwas Sehenswertes zu sehen gab als Silvio Bruni den SHC Belpa erstmal in Führung brachte. Kurze Zeit später konnte sich Mikel Fairclough bei einer Provokation seines Gegenspielers nicht zurückhalten. Dieser hielt ihn am Bein zurück. Mikel Fairclough löste sich zu energisch und traf dabei seinen Gegenspieler mit dem Fuss. Er erhielt für diese Aktion eine Matchstrafe. Die folgende 5-Minuten-Strafe konnte schadlos überstanden werden. Die Führung konnte sogar durch Til Bucher auf 4:2 ausgebaut werden. Bis zur Pause spielte sich danach nicht mehr viel Spannendes ab. In diesem zweiten Drittel wäre sehr viel mehr drin gelegen, wenn man den Ball einfach laufen gelassen und ihn nicht die ganze Zeit mitgetragen hätte.

 

Im Schlussabschnitt wollten wir die knappe 4:2 Führung noch etwas ausbauen. Dies klappte sehr gut. Wir konnten die Führung nach und nach ausbauen. Das ärgerte den Gegner ein wenig und so wurde das Körperspiel des SHC Coude du Rhône noch etwas aggressiver. So kam es dazu, dass sie sogar gegen unser ganz Jüngsten anfingen zu checken. Ich finde dies gehört sich einfach gar nicht! Das Skore konnte immer weiter erhöht werden bis auf das Schlussresultat von 9:2. Der Ball wurde am Schluss in der eigenen Hälfte noch etwas hin und her gespielt, damit dass dieses Spiel nicht noch ausartete. Bis dann das schwierige Spiel nach etwas weniger als drei Stunden endlich ein Ende nahm. Der SHC Coude du Rhône brachte in diesem Spiel nicht viel zustande ausser zu provozieren und überharte Zweikämpfe zu führen.

 

Bericht von Simon Meir

Es  war durchaus ein schöner Samstag, perfekte Bedingungen für ein spannendes Hockeyduell zwischen dem SHC Belpa und dem SHC Coud du Rhône. Doch aus dem schönen Samstagmorgen wurde schnell ein eher düsterer von Wut und Unverständnis geprägter Samstagnachmittag. Um eines vorwegzunehmen, das Match war voll mit Strafen und unfairen Spielsituationen, wobei man schon gar nicht mehr von Spielspielsituationen sondern eher von feigen Gewaltstreichen sprechen sollte.  

Uns war allen bewusst, dass es ein hartes, rüdes und grobes Spiel wird und so haben wir uns womöglich am Anfang des Matches auch zu zögerlich verhalten. Denn als das Spiel mit dem Pfiff des Schiedsrichters startete, sind wir mit etwas zu viel Angst in die Partie gegangen. Bereits nach kurzer Zeit stand es 0:2 für den Gegner aus dem Wallis. Auch nach den zwei Gegentoren haben wir uns viel zu  viel Zeit genommen, um das Spiel in unsere Hände zu nehmen. Es gelang uns dann doch noch und so konnten wir das Match mit etwas Mühe zu unseren Gunsten drehen. Die Gäste wurden immer unfairer und wir immer besser.

Das zweite Drittel war womöglich das dreckigste von der Seite der Gäste aus, aber auch von unserer. Wir haben uns in ihre Spielchen verwickeln lassen. Sie haben keine Gelegenheit ausgelassen, um uns einen Stockstich in den Rücken oder einen Schubser nach dem Abpfiff zu geben. Unser Kader wurde immer kleiner. Und so kam es dann das wir im dritten Drittel von 16 Spielern noch 12 Spieler waren. Einer wurde vom Platz verwiesen, ein anderer ging freiwillig und zwei weitere, B-Junioren, wurden unfair und ohne jeden Respekt aus dem Spiel gecheckt. Das Match hat sich dann beruhigt und so konnten wir doch noch etwas Hockey spielen.

Man hat den überforderten Schiedsrichter die Erleichterung im Gesicht förmlich angesehen als sie das Spiel nach zweieinhalb schmerzhaften Stunden endlich beenden durften. Der Endstand des Spiels war schlussendlich 9:2.

Ich denke, dass dieses Spiel wieder einmal gezeigt hat, wie wichtig Fairplay ist, und dass man seinem Gegner durchaus etwas Respekt schenken sollte.

Christoph Curchod, 16.12.2018

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