Junioren A – Ansprechende Leistung gegen die Lions

Am Samstag fand in Belp der Future Day statt. An diesen von Swiss Streethockey organisierten Anlässen können die U9 Spieler ihr Können unter Beweis stellen. Bei schönem Wetter taten dies über 70 vier bis neun Jährige aus sechs Vereinen. Da also am Nachmittag die jüngsten Juniorinnen und Junioren das Spielfeld belegten, wichen die ältesten Junioren auf den Vorabend aus. Der Gegner waren die Sierre Lions. Endlich, nach drei Spielen gegen klar inferiore Gegner, war es soweit: Die Gürbetaler trafen auf eine Mannschaft, die sie fordern würde. Die Lions mit ihrem 1-3-1-System hatten die Berner in der vergangenen Saison vor etliche Probleme gestellt. Die Partien waren jeweils bis zum Schluss umstritten. Nach drei sehr einfachen Spielen kann eine Partie gegen eine klar stärkere Mannschaft zum Problem werden. Dies insbesondere dann, wenn die Spieler nach drei deutlichen Siegen etwas überheblich werden und den Gegner unterschätzen. Nun, um es vorweg zu nehmen, überheblich waren die Belper an diesem schönen Samstagabend nicht. Sie wussten, dass die Lions ihnen nichts schenken würden und waren bereit, volle Leistung zu geben.

Die Walliser konnten leider nur mit einem Rumpfkader ins Gürbetal reisen. Mehrere Schlüsselspieler fehlten. Sei es weil sie verletzt waren, im Urlaub weilten oder Eishockey spielten. Das änderte die Ausgangslage der Partie doch etwas. In der Besprechung unmittelbar vor dem Spiel in der Garderobe stellte einer der Spieler ziemlich trocken fest, dass man die Partie heute eigentlich vorzeitig gewinnen müsste. Damit war ein recht ambitioniertes Ziel gesetzt. Auch die Gürbetaler waren nicht ganz komplett. Janis Messerli, Marc Widmann und Til Bucher fehlten. Simon Meir musste arbeiten und stiess erst auf das zweite Drittel hin zur Mannschaft.

Wie erwartet versuchten die Sonnenstädter mit ihrem 1-3-1 den Angriffen der Gürbetaler früh den Schwung zu nehmen. Das Fehlen der Leistungsträger machte sich aber rasch bemerkbar. Das System der Walliser war nicht so effizient wie sonst. Das mag zum Teil allerdings auch daran gelegen haben, dass die Platzherren hoch motiviert in die Begegnung stiegen und ihr bisher klar bestes Saisonspiel zeigten. Florian Mattes eröffnete in der 5. Spielminuten den Torriegen in Überzahl. Magnus Diener, Jona Wegmüller, Stefan Zürcher und Dennis Nydegger erhöhten bis zur 12. Spielminute auf 5:0. Die Partie war damit entschieden. Die Gäste steckten aber keinesfalls auf und stemmten sich vehement gegen die Belper Übermacht. Allerdings gelang es ihnen nur selten, gefährlich von Lukas Baumgartner aufzutauchen. Da sich auch die Platzherren nicht zurücklehnten, blieb die Begegnung trotz des klaren Resultats für die Zuschauer attraktiv. Nach dem Startabschnitt lagen die Skorpione mit 6:0 vorne. Ein vorzeitiges Ende der Partie war also durchaus eine realistische Zielsetzung.

Jedoch hatten die Gäste andere Pläne. Mit einem resoluten Forechecking setzten sie zu Beginn des Mittelabschnitts die Belper in deren eigenen Zone unter Druck. Die Gürbetaler benötigten einige Minuten, um sich der neuen Spielweise der Gäste anzupassen. Dann aber verlagerte sich die Partie wieder in die Zone vor dem Walliser Schlussmann Khangaï Wicki. Bis zur Spielhälfte erhöhten Mikel Fairclough und Silvio Bruni auf 8:0. Acht Treffer, sieben Torschützen, auch das zeigt, wie gut sich die Gastgeber an diesem Tag präsentierten. Aber es gab auch Schattenseiten. In mehreren Situationen führten nonchalante Pässe zu potenziell gefährlichen Ballverlusten an der offensiven blauen Linie. Die Konter konnten zwar meist abgefangen werden, bevor die Gäste in die Nähe des Belper Tores gelangten; trotzdem, so leichtfertig darf der Ball nicht verloren gehen. Die Belper setzten sich nun meist in der Walliser Zone fest. Im Gegensatz aber zum Spiel vor Wochenfrist in Bettlach bewegten sich die Gürbetaler viel. Immer wieder rissen sie so Lücken in die gegnerische Abwehr. Die Walliser kämpften aufopfernd und versuchten die Lücken immer wieder zu schliessen, was auch oft gelang. Gegen Drittelsende verliessen die Gäste die Kräfte. Die Belper zogen auf 13:0 davon. Mit Simon Meir reihte sich ein achter Spieler in die Gruppe der Torschützen ein. Damit war eigentlich schon klar, dass die Begegnung wohl nicht über die vollen 60 Spielminuten gehen würde.

Allerdings waren die Lions nicht bereit, einfach so aufzustecken. Sie setzten im Schlussabschnitt noch einmal alle Kräfte frei, um das Spiel über die Zeit zu bringen. Die Gürbetaler benötigen gut sieben Minuten, um die letzten beiden Treffer zu erzielen. Den Schlusspunkt zum 15:0 setzte Silvan Schürch mit einem schönen Schuss aus dem Slot in die hohe Torecke. Damit hatten neun von zehn Belper Feldspielern mindestens einen Treffer erzielt. Der zehnte, Jan Schlechten, konnte sich zumindest einen Assist gutschreiben lassen. Ohne Punkte blieb in diesem Spiel Schlussmann Lukas Baumgartner. Allerdings konnte er in dieser Partie seinen dritten Shutout in Serie feiern. Das ist etwas, was im Schweizer Streethockey nicht sehr oft vorkommt.

 Das Verdikt fiel in diesem Spiel sehr klar aus. Für die Lions war es ein brutales Erwachen, hatten sie doch nur ein Wochenende zuvor mit einem nur unwesentlich stärkeren Kader Coude du Rhône noch mit 14:2 geschlagen. Trotzdem, die Belper tun gut daran, die Lions in den nächsten Partien nicht zu unterschätzen. Schon im Rückspiel am 19.11. in Sierre dürften die Walliser wieder über ein deutlich breiteres Kader verfügen. Vorerst steht aber am kommenden Samstag, dem 12.11. um 10:00 Uhr das Auswärtsspiel in Gals auf dem Plan. Es ist eine dieser Partien, die vier gegen vier ausgetragen wird. Auf die leichte Schulter nehmen dürfen die Skorpione auch diesen Gegner nicht. Die Belper werden mit einem Rumpfteam ins Seeland reisen. Die Junioren B haben selbst ein Turnier und Simon Meir muss arbeiten. Es werden also ein oder zwei Torhüter und sieben Feldspieler nach Gals fahren. Ziel wird es auch hier sein, die Begegnung vorzeitig zu beenden. Denn am Nachmittag steigt um 14:00 Uhr in Belp das NLA Spitzenspiel zwischen den Skorpions und den Rebells. Viele der Spieler, die am Morgen nach Gals reisen, werden auch am Nachmittag gegen die Zuger auf dem Feld stehen.