Jahresbericht NLB Saison 2018 / 2019

Rückblick auf die vergangene Saison von NLB-Coach Reto Schori

Ambitioniert und abgeklärt wollte man in die neue Saison starten. Musste man in der vorangehenden Saison in der NLB das eine oder andere Mal noch Lehrgeld bezahlen, so wussten wir nun was es braucht um in dieser Liga bestehen zu können. Die gleiche Liga, die gleichen Gegner und ein fast identischer Spielplan warteten auf uns.

Demgegenüber gab es aber teamintern grosse Veränderungen. Mit Reber, Hutmacher, Ramseier, Schär, Oberli und Bruni hörten Spieler auf, die nicht nur spielerisch und mit Routine auf dem Spielfeld glänzten, sondern auch in der Garderobe eine Leaderposition einnahmen. Durch den Spielermangel in der 1. Mannschaft wurden zusätzlich auch Kiener, Nydegger, Stalder und Schawohl für höheres berufen. Zurück blieb eine sehr junge, unerfahrene Truppe von Hockey Spielern. Neben den zahlreichen Abgängen gab es aber auch neue Gesichter. Faina von der 1. Mannschaft oder Baumgartner von den Junioren nahmen sofort eine Leaderposition ein. Mit dem Slowaken Dzadon, der eher zufällig während der Saison nach Belp gefunden hat, erhielt die 2. Mannschaft auch einen Hauch Internationalität. Er galt als internationaler Transfer.

Gleich im ersten Saisonspiel wurden uns die Grenzen aufgezeigt. Gegen das aufstiegsambitionierte Gals verlor man klar und deutlich mit 15:3. Sollte dies nun der Tarif sein für die kommenden Spiele? Die Antwort war ja und nein. Ja weil wir von 15 Meisterschaftsspielen ganze 13 verloren. Nein weil wir uns besannen auf Werte die ein Team ausmachen. Kampfgeist, Wille und die Bereitschaft alles zu geben um nur einige zu nennen. Es entwickelte sich im einen oder anderen Spiel eine „jetzt erst Recht“ Mentalität, ein richtiger Teamspirit entstand. Auch wenn die Lücken der Routiniers noch nicht vollumfänglich gefüllt werden konnten, so übernahmen doch einige mehr Verantwortung und trugen sich regelmässig unter den Torschützen ein. Die Startniederlage gegen Gals sollte die deutlichste Niederlage bleiben. Es kam zu äusserst achtbaren und ehrenvollen Niederlagen gegen die Spitzenteams. Wieso wir mehrmals, kurz vor Schluss gegen ein Spitzenteam in Führung liegend, doch noch als Verlierer vom Platz mussten, kann ich bis heute nicht sicher beantworten. Ich führe es auf mangelnde Erfahrung und Abgeklärtheit zurück.

Der eine oder andere Sieg mehr wäre drin gelegen, hätte sogar drin liegen müssen und wäre ganz sicher nicht unverdient gewesen. Der guten Stimmung im Team tat dies aber keinen Abbruch. Die Moral haben wir trotz der zahlreichen Niederlagen nie verloren. Auch nicht nach dem Negativpunkt der Saison, der Niederlage in Hägendorf. Das war das mit Abstand schlechteste Spiel der Saison.

In den Playoff Viertelfinals (Der Modus in der NLB erlaubt jedem Team die Playoff Teilnahme) trafen wir auf Grenchen-Limpachtal. Im ersten Spiel in Grenchen unterlagen wir deutlich 9:2. Im Heimspiel verlangten wir dem Gegner aber einmal mehr alles ab. Wir führten 6 Minuten vor Schluss mit 6:3. Normalerweise bringt man einen solchen Vorsprung über die Distanz. Sinnbildlich für die ganze Saison schafften wir dies aber nicht. Grenchen traf bis Spielende zum Ausgleich und reussierte in der 3. Minute der Verlängerung. Es war ein bitteres Ausscheiden, nach einem starken Spiel.

Trotzdem bin ich stolz auf diese Mannschaft. Sie hat gezeigt, was als Team möglich wäre. Auch wenn der Gegner haushoher Favorit ist, muss das Spiel zuerst gespielt werden. Jedes Spiel beginnt mit 0:0. Einzelne Spieler haben diese Saison grosse Fortschritte erzielt. Aus Niederlagen lernt man bekanntlich mehr als aus Siegen.

Für die kommende Saison werde ich dem Team nicht mehr als Trainer zur Verfügung stehen. Ich wünsche mir, dass das Team die gezeigten Tugenden beibehält und den eingeschlagenen Weg weiter verfolgt. Ich glaube auch mit der drohenden knappen Anzahl Spielern, kann die Mannschaft bestehen. Vergesst nicht was wir in dieser Saison gelernt haben. Kämpfen, keine unnötigen Strafen und niemals aufgeben! Ich wünsche euch eine erfolgreiche Saison 2019/2020.

Zum Schluss möchte ich mich beim Vorstand, allen Mitgliedern und allen Helfern des SHC Belpa1107 bedanken für die gute Zusammenarbeit.

Christian Wittwer, 26.08.2019

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