Jahresbericht NLB Saison 2017 / 2018

Der Rückblick auf die vergangene Saison von Headcoach Reto Schori

Nach dem Aufstieg und dem 1. Liga Meistertitel durfte die 2. Mannschaft des SHC Belpa 1107 nach vielen Jahren wieder in NLB mittun. Eine Liga welche leider nur aus insgesamt 6 Mannschaften bestand und dadurch in einem etwas komischen Modus ausgetragen wurde. In der Qualifikation durfte man gegen jeden Gegner 3 Mal antreten und alle Teams waren bereits automatisch für die Playoffs qualifiziert.

Das Team hatte sich im Vergleich zum Vorjahr nur gering verändert. Es kamen zwar einige Neulinge dazu, welche für frischen Wind sorgten, die Führungsspieler blieben dem Team aber praktisch vollständig erhalten. Eine grosse Herausforderung war, einerseits das ganze Team an das höhere Niveau in der NLB zu gewöhnen und andererseits auch die Neulinge an den Sport heranzuführen. In einigen Trainings mussten grundlegende Regeln und Spielsituationen erklärt werden. Relativ zahlreiche Absenzen konnten mit dem grossen Kader aufgefangen werden und jedes Spiel konnte immer mit mindestens 3 kompletten Linien in Angriff genommen werden.

Der Start in die Saison verlief harzig. Der Niveauunterschied war doch grösser, als einige Spieler sich gedacht haben. Nach 3 deutlichen und klaren Niederlagen durfte man im 4. Spiel endlich die ersten 3 Punkte gegen Hägendorf einstreichen. Es blieben aber die einzigen bis Weihnachten und wir mussten den Jahreswechsel am Ende der Tabelle feiern. Negativpunkt war sicher die 13:0 Niederlage in Gals, als zu viele Führungsspieler fehlten oder einen schlechten Tag einzogen. Es gab aber auch Spiele, die wir weitgehend ausgeglichen gestalten konnten, zumindest was die Spielanteile betrifft. Oft machte die schlechte Chancenauswertung den Unterschied.

Dass mit Röbu und Iwan in der Weihnachtspause 2 Spieler der 1. Mannschaft zu uns "degradiert" wurden kam gerade Recht. Die beiden lösten einen Schub aus, so dass wir nun gegen vormals übermächtige Gegner wie Gals, Grenchen oder Horgenberg, plötzlich am Sieg schnuppern durften und teilweise nur mit einem einzigen Tor unterschied verloren.

Am Schluss der Qualifikation resultierten immerhin 12 Punkte aus 15 Spielen und der 5. Platz. Dabei  konnte man 9 Punkte allein gegen Hägendorf gewinnen. Trotz vieler Niederlagen war die Stimmung im Team jederzeit gut und äusserst kollegial. Ich mag mich nicht daran erinnern, jemals eine Saison mit so vielen Niederlagen und einer so guten Stimmung erlebt zu haben. Die Mannschaft ist jedenfalls nie auseinandergefallen, im Gegenteil, man hat sich immer gegenseitig unterstützt. Auf der anderen Seite fehlten aber ab und zu die Emotionen und der Biss. Da muss sich auch der Coach an der Nase nehmen. Vor allem zu Beginn der Saison habe ich es zu wenig gut verstanden, die Spieler zu forcieren, das letzte aus sich heraus zu holen, oder einfach mutig nach vorne zu spielen.

Ein Cupspiel fand auch noch statt: Gegen das unterklassige Steckholz verlor man knapp aber nicht unverdient mit 11:10 Toren auf einem ungewohnt rutschigen und kleinen Spielfeld in Langenthal.

Zurück zu den Playoffs: Wie bereits eingangs erwähnt, waren alle Teams bereits für die Playoffs qualifiziert. Wir durften im Viertelfinal gegen die Reserven der Oberwil Rebells antreten. Ein Gegner der durchaus schlagbar schien, auch weil deren Formkurve eher nach unten zeigte während die unsrige nach oben zeigte. Das erste Spiel in Oberwil ging überraschend deutlich mit 8:4 verloren. Während wir mit Lukas Baumgartner im Tor auf einen A-Junior setzten, konnte der Gegner gleich auf mehr als einen Block A-Junioren zurückgreifen. Und diese Junioren, allen voran Bastian Steiger, machten schlussendlich den Unterschied aus. Wir holten zu viele Strafen und praktisch jedes Powerplay wurde von ebendiesem Spieler durch einen satten Schuss vom "Point" in ein Tor umgewandelt.

Im Rückspiel in Belp ging es dann deutlich spannender zu und her. Nach 46min führten wir mit 5:2 Toren und hatten das Spiel gut im Griff. Zumindest vermeintlich. In den verbleibenden 14 Minuten schaffte Oberwil durch eine kämpferische Leistung und auch etwas Glück 3 Tore und somit den Ausgleich. Im Penaltyschiessen scheiterten wir wiederum an der fehlenden Kaltblütigkeit und Oberwil setzte sich bereits nach 2 Spielen gegen uns durch.

Das letzte Spiel war schlussendlich auch ein Abbild der Saison. Man konnte zwar in weiten Teilen gut mithalten, teilweise stark mitspielen, in den entscheidenden Momenten fehlten aber die Cleverness und die Kaltblütigkeit. Alles in allem eine Saison, in der wir einiges an Lehrgeld bezahlen mussten und schlussendlich unter den Erwartungen abgeschlossen wurde.

Ausblick nächste Saison: Einige wichtige Routiniers hören auf, oder werden in den Hintergrund treten. Es wird einen Umbruch geben. Langjährige Spieler müssen nun aus dem Schatten dieser „Stars“ treten und mehr Verantwortung übernehmen. Der Kader wird aber nach wie vor gross sein und personelle Probleme wird man kaum haben. Die Gegner in der NLB kennt man nun. Das Ziel muss sein, auch ab und zu eines der 3 Spitzenteams zu schlagen. Ein Platz im vorderen Mittelfeld wird angestrebt.

Christian Wittwer, 28.08.2018

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