Jahresbericht NLA Saison 2018 / 2019

Rückblick auf die vergangene Saison von NLA-Coach Roger Schlapbach

Viel Zeit blieb mir als neuer Trainer nicht um die Mannschaft bzw. die Giele kennen zu lernen, habe ich die Mannschaft doch nur 4 Trainings vor dem Meisterschaftsstart übernommen. Ein neuer Trainer bringt auch Veränderungen mit sich. So wurden einige neue Regeln und Verhaltensweisen eingeführt. Dies führte doch zum einen oder anderen Seufzer auf Seiten der Spieler wurden jedoch schlussendlich akzeptiert.

Die Jungs waren motiviert und heiss auf die neue Saison und dem Startspiel auswärts beim Ligakrösus Oberwil. Weiter ging es zu Hause gegen Grenchen und Sierre. Trotz jungem Kader und einigen Verletzten konnte man die ersten Spiele ganz gut mithalten, auch wenn die Resultate dies nicht unbedingt bestätigen. Die vielen Junioren konnten aber sehr gute Erfahrungen sammeln, weil sie zum Teil schon viel Verantwortung übernehmen durften oder mussten. Die öfters erfolgte Doppelbelastung mit einem Juniorenspiel und anschliessendem Match mit dem Fanionteam am selben Tag zeigte verständlicherweise ab und zu auch seine Auswirkungen bei den Teenagern.

Zu Beginn der ersten Meisterschaftsspiele kamen drei ehemalige Spieler zurück in die 1. Mannschaft. Diese brachten einiges an Routine ins Team und dadurch konnten die Verantwortungen auf ein paar Schultern mehr verteilt werden.
Das Durchschnittsalter ohne die 4 Torhüter im Kader (24 Feldspieler) lag zu Beginn der Saison bei unter 22 Jahren. Insgesamt waren 9 Spieler im Juniorenalter als Stammspieler im Team, zum Teil waren diese schon Leistungsträger. Es fehlten uns ein paar Spieler in den Jahrgängen 1990 bis 1998.

Die Verletzungshexe hat uns diese Saison auch heimgesucht, so dass wir mehrere Spiele mit nur 11 oder 12 Feldspielern bestreiten konnten. Zudem haben uns mehrere Spieler in der 2. Hälfte der Meisterschaft rücktrittsbedingt verlassen. Dies hat uns gegen Ende der regulären Saison dazu gezwungen, auf weitere ehemalige oder Spieler aus der 2. Mannschaft zurückzugreifen. Diese haben sich jedoch problemlos ins Team integriert.

Der Höhepunkt dieser Saison war sicher das hochverdiente Unentschieden zu Hause gegen Oberwil. Läppische 12 Sekunden haben uns da zu einem Sieg gefehlt. Leider konnten wir uns von diesem Schock kurz vor Schluss nicht erholen und mussten uns in der Verlängerung mit 3 zu 4 geschlagen geben. Dieses Spiel zeigte jedoch auf, was für ein Potenzial in dieser Mannschaft steckt, wenn jeder für jeden kämpft, Aufopferung zeigt und Leidenschaft an den Tag legt.

Als Trost dürfen wir uns als einzige Mannschaft bezeichnen, welche dem SHC Oberwil in dieser Saison einen Punkt abgerungen hat.

Ärgerlich war sicher das unnötige Ausscheiden im Cup gegen Horgenberg, wo aber auch gar nichts zusammengepasst hat bei Belp. Auch das Ausscheiden im Playoff-Viertelfinal gegen Sierre ist nicht unbedingt zwingend gewesen.

Aus Sicht des Trainers ist der 6. Schlussrang eine Enttäuschung. Denn trotz einiger Verletzungen wäre aufgrund des talentierten Kaders der 4. Platz durchaus im Bereich des Möglichen gelegen. Die Entwicklung der meisten Spieler zeigt nach oben. Es zeigt sich im heutigen Strassenhockey, wie übrigens in den meisten anderen Sportarten auch, dass Talent alleine nicht reicht um an der nationalen Spitze eine Rolle zu spielen. Das Rezept heisst, hart trainieren, sich einer Gemeinschaft unterzuordnen und ein entsprechendes Engagement zu zeigen.

Christian Wittwer, 26.08.2019

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