Jahresbericht NLA Saison 2017 / 2018

Der Rückblick auf die vergangene Saison von Headcoach Ronny Strähler

Wie jedes Jahr: Grenchen im Halbfinale schlagen / Gegen Oberwil im Finale unterliegen. Soweit die Zusammenfassung.

Jede Saison und jedes Kader schreiben aber jeweils andere Geschichten. Während in der Saison 2016/2017 der Finaleinzug eine Riesen Überraschung war und einer Sensation gleichkam; so waren die Ansprüche und Erwartungen in der vergangenen Spielzeit bereits wieder um einiges höher. Die Rückkehr von Lukas Hudecek und die Verpflichtungen von Robert Filipek und Benjamin Kaltenrieder verstärkten den Kader immens.

Die starken neuen Spieler und der vielleicht zu frühe Erfolg im Vorjahr brachten aber auch seine Tücken mit sich. Verschiedene Spieler versteckten sich zu häufig hinter den Leistungsträgern. Andere vergassen, was sie 1 Jahr zuvor ausgezeichnet hatte und vergassen dabei sich auf die Basics zu konzentrieren.

Die Qualifikation wurde lange Zeit von uns angeführt und wir waren lange Zeit ungeschlagen. Die Resultate waren aber trügerisch. Diverse Spiele wurden nur mit viel Glück oder sogar Dusel gewonnen. Aufgrund der stark besetzten Mannschaft und der vielen engen Spiele, mussten viele Spieler mit wenig bis sehr wenig Einsatzzeit Vorlieb nehmen.

Diese Tatsache führte zu ersten Unruhen im Team. Nach einem knappen 6:5 Heimsieg gegen Oberwil, in welchem die Besten Kräfte stark forciert wurden, entschied ich am Folgetag, den unzufriedenen Spieler eine Einsatzgelegenheit zu bieten. Der zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzte SHC Bonstetten-Wettswil schien für mich dafür ein optimaler Gegner. Aus diesem Grund gönnte ich den beiden Ausländischen Feldspielern und unserem Stammtorhüter einen freien Sonntag. Trotz einigen zusätzlichen Absagen am Morgen des Spiels, zweifelte niemand am Ausgang dieses Spiel. Ein Jahr zuvor hatte man mit ähnlichem Kader zwei problemlose Siege gefeiert.

Leider kam es aber anders. Die Spieler, welche nun in der Verantwortung standen  und eine Chance hatten sich aufzudrängen, blieben blass und unsere Leistungsträger zogen für einmal keinen guten Tag ein. Eine 5:2 Niederlage war die Folge. Meine generelle Nachbetrachtung dieses Spiels bzw. dieser Situation folgt weiter unten.

Die Rückrunde blieb durchzogen. Siege gegen Grenchen und La Chaux-de-Fonds wechselten sich mit Auswärtsniederlagen gegen Sierre (in der Verlängerung) und Martigny (im Penaltyschiessen) ab.

In sehr positiver Erinnerung bleibt mir der Pilsen Cup im Februar zurück. Zwar verpassten wir mit einem Sieg im Viertelfinale eine bessere Klassierung, mit 3 Siegen aus 5 Spielen waren wir aber nicht weit von den Topteams entfernt. Vor allem aber war der Ausflug für die Team-Stimmung Gold wert!

In den Playoffs konnte dann leider nie wirklich eine Leistungssteigerung erzielt werden. Auch die Disziplin, während der Quali noch eine der positiven Aspekte der Saison, wurde zu einem negativen Faktor. Zwar konnte man Bonstetten im Viertelfinale problemlos bezwingen und auch Grenchen wie üblich dank 2 knappen Siegen die Saison vermiesen. Allerdings wurden uns dann im Final von einem sehr starken Oberwil wiederum die Limiten aufgezeigt.

Nach nun ca. 10 Jahren als Trainer oder Mitglied des Trainer-Staffs habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschieden, mein Amt als Trainer niederzulegen. Zum einen ist es so oder so Zeit für eine Neue Stimme und neuen frischen Wind. Zum anderen braucht es nun auch einen Mentalitäts-Wechsel. Leider ist es in Belp zu oft Gang und Gäbe, die Fehler bei anderen zu suchen anstatt selber vor der der Haustüre zu kehren. Leider sind es meist dieselben Personen, bei welchen Leistung, Fitness oder Engagement und Trainingspräsenz nicht stimmen. Das vor allem nun genau diese Spieler einen Abgang machen welche am Lautesten nach Veränderung, Disziplin und Konsequenzen gefordert haben, und sich so selber vor Verantwortung  und der Herausforderung keine Ausreden mehr zu haben drücken, bestätigt mich in meiner Meinung.

Für die Zukunft bin ich aber sehr guten Mutes. Während nun auch die jungen Spieler in die Pflicht kommen und sich seriöser vorbereiten müssen, sind sie auf einem sehr guten Weg. Der neue Trainer ist meines Erachtens die perfekte Lösung für das neue Kapitel. Nun werden die Spieler in der Pflicht stehen. Dem Team und Roger Schlapbach, welchem ich nach wie vor zur Seite stehen werde, wünsche ich dafür alles Gute und viel Erfolg!

Ich verlasse den Trainerposten ohne jeglichen Groll und schaue auf wunderbare Jahre mit Schönen Erfolgen und noch besseren Geschichten zurück. Highlight ist und bleibt natürlich der Double-Gewinn in 2012/2013. Meinen Spielern danke ich für Ihren tadellosen Einsatz und Engagement. Dem Vorstand, und vor allem Karin danke ich für den schier unendlichen Support. Ich habe fertig J

Christian Wittwer, 27.08.2018

© 2020 SHC Belpa 1107