Jahresbericht Junioren B Saison 2017 / 2018

Der Rückblick auf die vergangene Saison von Headcoach Christian Wittwer

Nach dem verlorenen Final gegen Oberwil in der vorherigen Saison starteten die Junioren B ebenfalls mit einer Niederlage in die neue Saison. Der Verlust von Stefan Zürcher und Jesper Diener, welche altershalber zu den Junioren A wechselten, war in den Köpfen der Spieler spürbar. Es wurde Zeit, dass andere Verantwortung übernehmen, und sie taten es. In der ersten Saisonhälfte blieb es bei dieser Auftaktniederlage, bis auf eine 1:0 Niederlage gegen Grenchen. Ein Betriebsunfall, war man doch drückend überlegen und verlor das Spiel nur wegen der miserablen Chancenauswertung.
Mit viel Selbstvertrauen ging man in den Cup im März. Der Halbfinal gegen Kernenried wurde zum regelrechten Albtraum. Mit einer tollen Teamleistung und einer guten Chancenauswertung konnte eine 4:2 Führung herausgespielt werden, welche bis 4 Minuten vor Schluss bestand hatte. Dank gütiger Mithilfe der Belper schaffte es Kernenried aber 4 (!) Sekunden vor Schluss noch auszugleichen. Das Penaltyschiessen verlor man dann deutlich, eine riesige Enttäuschung.
Der Rest der Qualifikation ging dann wieder wie durch Butter. Der Niveauunterschied war beträchtlich, was sich auch im Torverhältnis von +146 wiederspiegelt. 14 erhaltene Tore mit einem Goalie der Junioren C, oder in der Not auch mal einem Feldspieler, sagt eigentlich alles. Die grosse Frage war nur: Wie gehen die Spieler mit dem Druck um, dass das Finalturnier in Belp stattfindet? Wie werden die Stärkeverhältnisse sein, wenn alle Teams in Bestbesetzung antreten?


Am Finalturnier stand dann zuerst der Halbfinal gegen Grenchen an. Der Start war verhalten, die Belper taten sich schwer. Eine dämliche Strafe kurz vor der Pause ermöglichte den Grenchnern dann die Führung. Die Reaktion der Mannschaft nach der Pause war fantastisch. Der verhaltene Start war vergessen und der Siegeswille der Belper blitze auf. Til Bucher glich das Spiel mit der Wut im Bauch aus. Man war jetzt klar besser und in der 23. Minute münze man dies in die verdiente Führung um. Das Spiel gab man nicht mehr aus der Hand und man Stand verdient im Final gegen Kernenried.
Es war klar, dass man sich im Finale nochmals steigern musste. Kernenried trat in Bestbesetzung, wobei vieles im Spiel von einigen Schlüsselspielern abhängt. Das Spiel begann sehr ausgeglichen, wobei es nicht viele gute Chancen auf beiden Seiten gab. Noé Baumann im Tor, als Verstärkung für das Finalturnier zu den Belpern gestossen, hielt dicht und strahlte eine wahnsinnige Souveränität aus. Diese Sicherheit beflügelte die Belper, es braucht dann aber einen satten Schuss von der blauen Linie von Verteidiger Jan Schlechten, um das Score zu eröffnen. Noch vor der Pause konnten die Belper zum 2:0 nachlegen. Der Fokus in der Pause blieb hoch, aber der Druck war einem unbändigen Glauben gewichen. Jeder wusste: Dieses Ding gewinnen wir! Die 2. Hälfte lief dann auch so ab, Kernenried erhöhte den Druck und übernahm das Spieldiktat. Die Belper verteidigten stark und Baumann hielt einfach alles. Im Angriff war man eiskalt und erzielte gefühlt aus einer Chance zwei Tore. Das Schlussresultat von 4:0 bedeutet: Schweizermeister!
Was für ein Druck abfiel wurde nach dem Schlusspfiff mehr als deutlich. Der Jubel war grenzenlos und dieser Sieg einfach nur verdient. Wenn man auf die Saison zurückblickt war es ein Start-Ziel-Sieg. Wir führten grösstenteils die Tabelle an, erhielten am wenigsten Tore, erzielten am meisten und die besten 4 Scorer der Liga kommen aus Belp.
Eine so gute Ausgangslage hatten wir aber schon x Mal, und sind x Mal gescheitert. Der Umstand, dass wir es geschafft haben am Finalturnier unser bestes Hockey zu spielen und diesem Druck (auch der vielen Finalniederlagen) stand zu halten macht mich unglaublich stolz.


Der Schweizermeistertitel war aber nicht das einzige Highlight in dieser Saison. Im Juni haben wir am Pilsen Cup in Tschechien teilgenommen. Der Ausflug war ein riesiges Erlebnis, schon nur die Halle und der schnelle Belag beeindruckte. Die Spiele gegen internationale Topmannschaften und die U14 von Tschechien zeigten uns, dass es noch viel zu lernen gibt. Eine tolle Erfahrung für die Spieler und ich bin sehr dankbar, dass der SHC Belpa 1107 (und insbesondere Karin, CC, Tinu und Hulli) dies möglich gemacht hat!

Der Ausflug nach Pilsen war gleichzeitig mein letzter Einsatz als Headcoach der Junioren B. Es freut mich sehr, dass wir mit Flo Bohnenblust als Headcoach und Dennis Nydegger als Assistent eine perfekte Lösung gefunden haben. Tinu Wägli wird mit seiner langjährigen Erfahrung Flo weiterhin als Assistent zur Seite stehen!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken: Der Mannschaft, dass ihr mir einen Abchied mit dem Schweizermeistertitel ermöglicht habt! Bei Tinu Wägli für seinen unermüdlichen Einsatz seit Jahren. Bei den Eltern für die Unterstützung und nicht zuletzt beim Vorstand, spezieller Weise bei Karin: Merci vieumau für alles was du für den Verein und die Junioren geleistet hast!

Christian Wittwer, 29.08.2018

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