Drei katastrophale Minuten

Die Skorpione verschlafen den Start im Spiel gegen Plzen vollkommen. Die Partie ist nach wenigen Minuten entschieden.

Plzen hat, wie in der Vorschau schon erwähnt viele Vorzüge. Da ist einmal die schönste Streethockeyhalle Tschechiens. Hier wird hochstehendes Streethockey gespielt. Und da sind mehrere Ort, an denen in kupfernen Behältern eine gelbliche, durchaus wohlschmeckende Flüssigkeit gebraut wird. Für dieses Gebräu ist Plzen weltbekannt. Es gibt Leute, die diesem Getränk magische Wirkung nachsagen. Nun, das mag sein. Aber es ist definitiv nicht der Zaubertrank, der dafür sorgt, dass es ein kleines gallisches Dorf es locker mit dem ganzen Imperium Romanum aufnehmen kann. Wie auch immer, diese Flüssigkeit und Spitzenstreethockey, das verträgt sich nicht.

Nun, zum Spiel zwischen den Skorpionen und den Schwertfischen: Schon bevor der erste Ball gespielt wurde war klar, dass wer immer die Partie gewinnen würde auch die Gruppe A für sich entscheiden würde. Die Gürbetaler versuchten von Beginn an mit einem guten Stellungsspiel den Schwung aus dem Spiel der Gastgeber zu nehmen. Nur, aus welchen Gründen auch immer, da war zu viel Stellung und zu wenig Spiel in den Reihen der Belper. Die Tschechen konnten sich problemlos durch die Riehen der statischen Gürbetaler durch kombinieren. Nach 1:40 zappelte der Ball erstmals im Netz hinter Nick Leuenberger. 39 Sekunden später war es erneut so weit. Und weitere 37 Sekunden danach schauten fünf Gürbetaler interessiert zu, wie der Ball erneut hinter Leuenberger einschlug. Ronny Strähler nahm ein Timeout, um seine Spieler aufzuwecken. Leuenberger machte für den Rest der ersten Halbzeit Platz für Sven Hofmann. So langsam nahm das Spiel der Gürbetaler Fahrt auf. Aber es war nach wie vor Plzen, das für die Musik sorgte. In der fünften Spielminute musste Robert Filipek auf der Strafbank Platz nehmen. Das Powerplay der Schwertfische war stark, die Box der Skorpione geriet ins Schwimmen. Nach 5:50 zappelte der Ball erneut in den Maschen, 4:0 für die Platzherren. Die Belper rafften sich nun auf, stemmten sich gegen die drohende Kanterniederlage. Zwar blieb Plzen überlegen, aber so langsam kam Ordnung in die Reihen der Skorpione.

Am Anfang der zweiten Halbzeit überstanden die Gürbetaler eine weitere Strafe. Dann ging es plötzlich schnell Milan Schnaubelt stiess an der linken Bande vor. Thomas Fahrni kam von der Bank, erfasste die Situation blitzschnell, lief in die Zone erhielt einen perfekt getimeten Pass und konnte nur noch Backdoor einschieben. Belp war wieder im Spiel. Kurz darauf mussten die Skorpione eine weitere Unterzahl überstehen. Und dann bit sich den Schweizern die Chance ins Spiel zu kommen. Während rund anderthalb Minuten konnten die Gürbetaler mit fünf gegen drei agieren. Die Bank der Schwertfische wurde plötzlich nervös. Doch die Chance, ins Spiel zurück zu kommen, verstrich ungenutzt. Die Berner waren nun ebenbürtig. Aber es fielen keine weiteren Treffer mehr. Die Skorpione hatten sich nach einem katastrophalen Start in die Partie zurück gekämpft. Die 1:4 Niederlage hat das Team nun hoffentlich wach gerüttelt.
Heute um 16:45 treffen die Skorpione auf die tschechische U20. Hier muss die Leistung von der ersten Sekunde an stimmen. Dann steht die Türe für die Halbfinals weit offen. Stimmt die Leistung nicht, dann droht einem Turnierauftritt, der vielversprechend begonnen hat, ein jähes Ende.

Christoph Curchod, 10.02.2018

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