Die glorreichen Sieben

Die Junioren A gewinnen das erste Saisonspiel vorzeitig mit 25:0

Das erste Saisonspiel der Skorpione schien unter einem schlechten Stern zu stehen. Alex Zürcher verletzte sich in den Ferien beim Basketball erneut das Knie. Nicht genug, Tim Jaberg hat am Freitag einen kleinen Arbeitsunfall. Dabei verletzte er sich, wo wohl? Richtig, am Knie. Damit reduzierte sich das ferienbedingt schon enge Kader auf sieben Feldspieler. Nicht dass der Sieg gegen die Solothurner dadurch ernsthaft gefährdet war, aber die Begegnung könnte mühsam und harzig werden. Dies umso mehr, als dass Bettlach seine ersten Spiele zwar verloren hatte, aber sowohl gegen die Lions und Grenchen-Aegerten jeweils ein gutes Drittel spielten und problemlos über die Zeit gehen konnten. Und da setzten die Coaches der Belper an. Das Spiel sollte nach zwei Dritteln zu Ende sein. Dies bedeutet, dass die Gürbetaler mit mindestens 15 Toren Unterschied führen mussten. Wenn in den folgenden Zeilen die beiden Belper Torhüter Yule Oesch und Lukas Baumgartner nicht erwähnt werden, so hat es damit zu tun, dass sie heute nicht im Zentrum des Spiels standen. Nun es werden Spiele kommen, in denen sie sich auszeichnen können.

Ein typischer Herbstmorgen im Belpmoos. Bodennebel, die Sonne mag ihn knapp nicht durchdringen, ist aber als gelbe Kugel durch den Nebel sichtbar. Der Verfasser hatte den Eindruck, die Titelmusik zum Filmklassiker "Die glorreichen Sieben" von der Aare her In Richtung Belpadome hinüber klingen zu hören. Langsam tauchten sie aus dem Nebel auf, einzel und in kleinen Gruppen, die Feldspieler der Junioren A. Schliesslich waren sie da, alle sieben. Die Spielinfrastruktur wurden aufgestellt, die Matchvorbereitungen begannen. Diese liefen zwar nicht optimal, aber doch gut. Die Skorpione waren konzentriert, nahmen den Gegner aus dem Kanton Solothurn ernst.

Den ersten Angriff der Partie unternahmen die Gäste. Er blieb ungefährlich. Allzu oft sollte der SHC Bettlach in dieser Partie nicht vor dem Tor der Gastgeber auftauchen... Rasch übernahmen die Platzherren das Spieldiktat. Der Ball wurde in die Zone der Gäste gebracht. Diese machten den Raum vor ihrem Tor extrem eng. Was für einen Angreifer die Sache nicht eben einfach machte. Nach gut einer Minute waren die Belper erstmals erfolgreich. Marc Bruni eröffnete das Score. In den bisherigen 32 Spiele seiner Junioren A Karriere hatte er fünf Treffer erzielt und sich vier Assists gutschreiben lassen. Heute sollte er seine Punkteausbeute mit sieben Toren und vier Assists mehr als verdoppeln. Die Belper spielten konzentriert weiter. Sie spielten als Team. Es gab keine Einzelaktionen, keine Solos, kein Skorerpunkte jagen. Natürlich war bei weitem nicht alles optimal. Die Stürmer liessen sich von den extrem zurückgestaffelten Gästen nahe vors Tor locken. Die Räume wurde so sehr eng. Die Verteidiger liessen sich dazu verleiten auch näher ans Tor heran zu rücken. Tut man dies, wird man anfällig auf Konter. Das war allerdings heute nicht das Problem. Aber steht die Verteidigung zu nah vor dem gegnerischen Tor werden die Räume noch enger.Die Stürmer waren etwas oft zu sehr auch sich selbst konzentriert. Sie liessen den Ball untereinander zirkulieren, übersahen aber oft die freien Verteidiger an der blauen Linie. Nicht ganz optimal zwar aber doch ganz passabel. Zudem wurde gegen die körperlich unterlegenen Gäste auf ein hartes Einsteigen verzichtet. Denis Nydegger erhöhte bis zur sechsten Minute auf 3:0. Sein zweiter Treffer war ein Shorthander. Nydegger erzielte in diesem Spiel acht Treffer, gleich viele, wie in der vergangen Saison. Bis zur Pause erhöhten die Gürbetaler das Score kontinuierlich. Mit 11:0 ging es in die erste Pause. Mikel Fairclough hatte hierzu vier Treffer beigetragen. Er sollte in dieser Partie insgesamt 14 Scorerpunkte erzielen. Gleich viele, wie in der ganzen letzten Saison. Auch der vierte Stürmer, Jona Wegmüller, der erst gegen Ende der letzten Saison wieder zu den Skorpionen zurück gekehrt war, stellte mit zehn Skorerpunkten einen persönlichen Rekord auf.
Nach 20 Minuten lag die Erfüllung der Vorgabe, die Partie nach 40 Minuten in Griffweite. Aber um ihn zu realisieren mussten die Gürbetaler auch im zweiten Drittel noch einmal als Team auftreten und sich nicht zu Einzelaktionen hinreissen lassen. Zudem wurden natürlich in der Pause auch die kleinen taktischen Fehler angesprochen.

Ums vor weg zu nehmen, die Skorpione zeigten eine saubere Teamleistung. Auch die drei Verteidiger, Florian Bohnenblust, Silvio Bruni und Stefan Zürcher, die bisher ohne Torerfolg geblieben waren, liessen sich kaum zu Einzelaktionen hinreissen. Die Gäste versuchten tapfer dagegen zu halten. Aber die sehr jungen Solothurner vermochten den Gürbetalern Offensivwellen nicht zu brechen. Die Skorpione erhöhten das Skore laufend. Nicht weniger als 14 Treffer erzielten die Platzherren im zweite Abschnitt, darunter ein Shorthander und ein Powerplay Tor. 25:0 nach 40 Minuten. Damit war die Partie beendet.

Was ist von diesem Sieg zu halten? Bettlach ist sicher mit Abstand das schwächste Team in dieser Saison. Insofern darf das Resultat nicht überbewertet werden. Was positiv ist, die Skorpione traten bis zum Schluss als Team auf. Sie setzten die Anweisungen der Trainer (meist) um. Sie spielten bei aller Dominanz nicht überheblich und respektierten den Gegner bis zum Schluss. Am kommenden Sonntag gastiert mit den Bulldozers eine Mannschaft mit einem ganz anderen Kaliber im Belpadome. Dann werden die Gürbetaler hoffentlich mit einem breiteren Kader antreten. Ein spannendes hochstehendes Spiel ist zu erwarten. Also eher etwas in Richtung von "High Noon".

Aber Moment, da fehlt noch was... Nach getaner Arbeit schwangen sich die glorreichen Sieben auf ihre stolzen Pferde und ritten nach erfülltem Tageswerk in die untergehende Sonne. Nicht ganz. Denn das Spiel war lange vor Zwölf fertig. Also viel zu früh, um in die untergehende Sonne zu reiten. Zudem war der Himmel inzwischen gänzlich bedeckt. Und schliesslich war das Tageswerk für die Mehrheit der Feldspieler nicht beendet. Vier von ihnen ritten am Nachmittag mit der NLA Mannschaft gegen die NLA Mannschaft der Solothurner. Aber dies ist eine andere Geschichte, die ein anderer erzählen wird. Stay tuned!

Christoph Curchod, 09.10.2016

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