NLA-Junioren A: Joint Mission

Im Freitagabendspiel gegen Kernenried siegt Belp klar mit 12:3. Dabei wurde ein neuer NLA-Rekord aufgestellt, nicht weniger als neun (9) Junioren kamen zum Einsatz.

Was tut ein Trainer, einer ersten Mannschaft, wenn er für ein Spiel etwas weniger Spieler hat? Nun, er bietet den einen oder anderen Juniorenspieler auf. Und genau in dieser Situation befand sich Coach Ronny Strähler vor dem Spiel gegen die Kernenried Bulldozers. Gleich mehrere Stammspieler standen ihm nicht zur Verfügung. Eher ungewöhnlich wurde die Situation dadurch, dass zum Kader der ersten Mannschaft schon eine ganze Anzahl Junioren gehören. Kurzum, von den 21 Spielern, die Strähler (inklusive sich selbst) auf das Matchblatt setzte, waren nicht weniger als neun Juniorenspieler. Mit Ausnahme von Torhüter Lukas Baumgartner sollten alle zum Einsatz kommen. Mit Blick auf die noch zu schreibende Geschichte des Streethockeys in der Schweiz hier die Namen der acht Feldspieler: Florian Bohnenblust, Marc Bruni, Sivlio Bruni, Jesper Diener, Simon Meier, Denis Nydegger, Jona Wegmüller und Stefan Zürcher.

Der Gegner aus Kernenried war ebenfalls nicht in Vollbestand an, da sich mehrere Spieler am J+S-Kurs in Tenero befanden. Die Rieder setzten ihrerseits vier Junioren ein. Da Kernenried nicht gerade das Bayern München des Schweizer Streethockeys ist, konnte man davon ausgehen, dass die Belper die Partie an diesem feuchten, nebligen Abend ohne grosse Probleme nach Hause bringen würden.

Nach 11:14 stand die Partie 2:0, die Entscheidung war somit gefallen. Stopp, Moment, da stimmt was nicht. Die Partie stand zwar 2:0, aber für die Gäste aus Kernenried. Was war geschehen? Waren die Skorpione vom kräftigen grünen Bulldozer platt gewalzt worden? Da sicher nicht. das Spiel begann wie erwartet. Die Gastgeber setzten sich rasch in der Zone der Rieder fest. Doch irgendwie fehlt der letzte Wille, ein Tor zu schiessen. Irgendwie entstand der Eindruck, die Belper wollten die 60 Minuten mit möglichst wenig Aufwand möglichst schnell hinter sich bringen. Eine erste Überzahlgelegenheit verstrich ungenutzt. Schliesslich konnten die Gäste in der zehnten Spielminute erstmals in Überzahl agieren. Taylor Dobbin, der Kandier in den Reihen der Bulldozers erkämpfte sich den Ball hinter dem Tor der Belper. Sein eher harmloser Schuss traf die Oberkante von Nick Leuenbergers Schoner, flog von dort in einem leichten Bogen an Leuenbergers Rücken und lag dann im Netz der Gastgeber. Gut eine Minute später erhöhte Thomas Huber auf das eingangs erwähnte 2:0. Damit waren die Skorpione nun endgültig gefordert. Sie reagierten rasch. Energie und kraftvoll wurde nun der erste Treffer gesucht. Technische Feinheiten suchte man in dieser Phase eher vergebens. Aber der Einsatz der Brechstange zeigte schnell den gewünschten Erfolg. Innerhalb von fünf Minuten wendeten die Platzherren die Partie dank Treffern von Sandro Wittwer, Marc Müller, Fabian Bohnenblust und Iwan Kohler. Mit 4:2 für Belp ging es in die Pause. So ganz überzeugen konnten die Platzherren aber auch in den Schlussminuten des Startabschnitts nicht. Lag da für die Rieder noch etwas drin?

In Überzahl starteten die Gäste in den Mittelabschnitt. Ausser einer Strafe gegen Dobin brachten die Gäste aber nichts Zählbares zu Stande. Das folgende Powerplay der  Gürbetaler sah schon mal nicht schlecht aus, blieb jedoch ohne Torerfolg. Kurz darauf konnten die Platzherren sich erneut im Überzahlspiel üben. Dieses Mal klappte es. Alessio Faina erhöhte auf 5:2. In der 29. Spielminute erhöhte Müller auf 6:2. Mit dem 7:2 durch Alessio Faina in der 34. Spielminute hatte sich der grüne Bulldozer endgültig im ehemaligen Sumpfland des Belpmoos festgefahren. Bis zum Ende des Mittelabschnitts fielen keine weiteren Treffer mehr. Die Belper waren aber nun so richtig in Fahrt.

Hatten alle Junioren bis zum Ende des zweiten Drittels schon Einsatzzeit erhalten, so forciert Coach Strähler nun die Jungs. Sie kamen auch in den Special Teams zum Einsatz. So war es z.B. keine Seltenheit, dass im Boxplay drei Junioren und ein erfahrener NLA-Spieler auf dem Feld standen. Unerschrocken stiegen die Junioren in die Zweikämpfe ein. Dort waren sie den Riedern in jeder Beziehung ebenbürtig. So setzte sich z.B. Stefan Zürcher, der jüngste Spieler auf dem Feld, hinter dem Belper Tor gleich gegen zwei Gästespieler durch. Eine Strafe gegen die Bulldozers war eben abgelaufen, als Jesper Diener in seinem ersten NLA Spiel den Gästetorhüter mit einem Schuss von der blauen Linie zum 8:2 bezwingen konnte. Nachdem Fabian Bohnenblust auf 9:2 erhöht hatte, konnten die Rieder noch einmal jubeln. Junior Michel Bütikofer traf zum 9:3. Müller und Fabian Bohnenblust erhöhten aber schon bald einmal auf 11:3.  Den Schlusspunkt unter die Partie setzte Marc Bruni in seiner ersten NLA Partie. In der 51. Spielminute reagierte er in einer unübersichtlichen Situation vor dem Gästetor reagiert und versenkte den Ball in den Maschen.

Mit einem diskussionslosen und verdienten 12:3 Sieg endete diese Joint Mission von NLA und Junioren A. Der Sieg über die Bulldozers darf sicher nicht überbewertet werden. Die Bewährungsprobe folgt am kommenden Wochenende, wenn die Skorpione im Wallis am Sonntag auf die Lions treffen. Die Junioren um 10 Uhr und die NLA um 14 Uhr. Allerdings geht es für die Junioren A bereits morgen weiter. Sie treffen um 14 Uhr in Belp auf die Bulldozers. Diese sind aber bei den Junioren um einiges stärker als in der NLA. Die Skorpione werden alles geben müssen. Mit einem spannenden Spiel ist zu rechnen.

Nachdem der Coach des NLA Teams am Freitagabend gecoacht hat, ist es irgendwie logisch, dass der Coach des Junioren A Teams den Spielbericht schreibt. In diesem Sinn: Joint Mission Accomplished!  

Christoph Curchod, 15.10.2016

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