NLA – Halbfinals erreicht

Mit zwei Siegen gegen den SHC Bonstetten-Wettswil qualifizieren sich die Skorpione für den Halbfinal.

12:3 und 9:3, so lauteten die Resultate der Gürbetaler in der Qualifikation gegen den SHC Bonstetten-Wettswil. Die Rollen vor den Viertelfinals waren klar verteilt. Die Berner stiegen als haushoher Favorit in die Serie gegen die Zürcher. Eine vermeintlich eindeutige Ausgangslage. Aber auch eine gefährliche Ausgangslage. In einer solchen Situation besteht die Gefahr, dass sich eine Mannschaft bereits zu sehr auf den weiteren Verlauf der Serie konzentriert und die unmittelbar anstehende Aufgabe aus den Augen verliert. Ganz anders der vermeintliche Underdog. Der hat nichts zu verlieren und kann unbeschwert aufspielen. In einer solchen Situation scheiterte schon man klarer Favorit und sah sich früher als erwartet mit dem Saisonende konfrontiert. Für die Gürbetaler erschwerend hinzukam, dass sich Sandro Wittwer und Stevie Alvo verletzt hatten. Beide fielen für die erste Begegnung gegen die Zürcher aus und waren auch in der zweite Partie noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

 

"Harzig", so lässt sich die erste Partie gegen die Bonstetter vom 19. März in Belp am besten beschreiben. Die Gürbetaler agierten nicht mit der letzten Konzentration. Wie befürchtet schienen einige Spieler bereits gedanklich im Halbfinal gegen den SHC Grenchen zu stehen. Ganz anders die Gäste. Befreit von aller Last agierten sie hartnäckig und brachten die Abwehr der Skorpione immer wieder in Schwierigkeiten. Die Belper liessen zum im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. In der 16. Spielminute klappte es aber dann doch noch mit der Gürbetaler Führung. Marc Müller traf im ersten Überzahlspiel der Platzherren zur 1:0 Führung.

Zu Beginn des Mittelabschnitts kontern die Gäste für 40 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Sie blieben erfolglos. Was aber bei 5 gegen 3 nicht geklappt hatte, funktioniert bei 5 gegen 4. Nach 21:27 glich Beat Hediger für die Säuliämtler zum 1:1 aus. Die Gürbetaler reagiert schnell. Gut eine Minute nach dem Ausgleich liess Pascal Kohler dem ausgezeichnet agierenden Nicolas Gehrig im Netz der Zürcher keine Chance und schob den Ball zur erneuten Berner Führung ins Tor. Dieser Treffer hat aber kaum Einfluss auf das Spiel der Platzherren: Die Partie plätscherte weiter vor sich hin. Torchancen blieben selten. Erst kurz vor Ende des Mittelabschnitts erzielten die Gürbetaler ihren dritten Treffer. Müller traf im zweiten Überzahlspiel der Gürbetaler in dieser Begegnung zum 3:1. War das die Vorentscheidung?

Nun, offenbar glaubten die Platzherren dies und verschliefen prompt den Start des dritten Drittels. Bei einem schnellen Gegenangriff der Gäste folgten die Belper nur zögerlich und ermöglichten so nach 42:16 Fabian Schwizer den Anschlusstreffer. Kurz darauf wurde eine Strafe gegen einen Skorpion verhängt. Die Belper Box agierte etwas unglücklich. Nach 44:08 bezwang Dardan Osmani Nick Leuenberger im Tor der Platzherren zum 3:3 Ausgleich. Selten sah man in dieser Begegnung einen Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams. Aber immer dann, wenn die Gürbetaler einen Rückschlag erlitten, liessen sie ihre Klasse kurz aufblitzen. Es war noch keine Minute gespielt, als Alessio Faina die Platzherren erneut in Führung brachte. Vier Minuten später konnten die Gürbetaler zum dritten Mal in dieser Partie in Überzahl agieren. Erneut war das Belper Powerplay erfolgreich. Alessio Faina traf zum 5:3. 55 Sekunden später erhöht Iwan Kohler auf 6:3. Damit war die Partie entschieden. Die Berner konzentrierten sich auf die Defensive, die Zürcher waren nicht in der Lage, das Tempo so zu steigern, dass sie die Belper noch einmal hätten in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können. Sechs Sekunde vor dem Ende der Partie konnten die Gäste zwar noch auf 4:6 verkürzen, aber der Treffer fiel zu spät, um den Ausgang der Begegnung noch einmal in Frage zu stellen.

 

Zum Rückspiel am 25.3. traten die Zürcher gerade noch mit zwei Linien an. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, taten sich die Berner erneut schwer. In der 3. Spielminute brachte Benjamin Wallin die Ämtler mit 1:0 in Führung. Zwar glich Fabian Bohnenblust wenig später für die Skorpione aus, aber die Grürbetaler überzeugten – wie schon sechs Tage zuvor – nicht wirklich. Immerhin, in der 13. Spielminute brachte Oliver Schawohl die Gäste erstmals in Führung.

Zu Beginn des Mitteldrittels erhöhte Dennis Nydegger auf 3:1. Wie schon in der ersten Begegnung, erwies sich das 3:1 als Gift für das Spiel der Belper. Nach 26:09 konnte Beat Hediger auf 2:3 verkürzen. Es sah so aus als würden die Platzherren noch einmal ins Spiel zurückkehren. Dem war aber nicht so. Die Skorpione liessen kurz ihre Klasse aufblitzen. Eine Minuten und sieben Sekunden nach dem Anschlusstreffer war die Partie entschieden. Schawohl, Fabian Bohnenblust und Francesco Faina hatten die Führung der Gäste auf 6:2 erhöht. Danach schalteten die Gäste wieder einen Gang zurück. Viel geschah nicht mehr in diesen zweiten 20 Spielminuten. Die Platzherren hatten noch die Gelegenheit während einer knappen Minute in doppelter Überzahl wieder heran zu kommen, scheiterten aber an der Belper Box und an Schlussmann Nick Leuenberger.

In den ersten Minuten des Schlussabschnitts schalteten die Gürbetaler wieder einen Gang höher. Sandro Wittwer und Francesco Faina erhöhten auf 8:2. Damit waren nun jegliche Zweifel am Ausgang der Partie und der Serie beseitigt. Bis Spielende trafen Wittwer und Alessio Faina für die Gürbetaler und Dan Tschudin für die Säuliämtler. Am Ende siegten die Skorpione mit 10:2 und zogen zwar nicht glorios aber doch klar und verdient in die Halbfinals ein.

 

Nun können sich die Berner voll und ganz auf den SHC Grenchen-Limpachtal konzentrieren. Und das ist auch nötig, will man die Wale aus der Meisterschaft werfen. Am 1. April startet die Serie um 14:00 Uhr in Grenchen. Am 8. April steht das Rückspiel in Belp auf dem Programm, ebenfalls um 14:00 Uhr. Ein allfälliges drittes Spiel würde bereits am darauffolgenden Tag, dem 9. April, um 14:00 Uhr in Grenchen über die Bühne gehen.

Christoph Curchod, 31.03.2017

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