Junioren A - Mission impossible II?

Irgendwie ein déjà vu. Acht Belper Feldspieler liefern den Rebells einen heroischen Kampf und verlieren am Ende mit 4 : 7.

In der Filmwelt ist es gang und gäbe, dass bei erfolgreichen Filmen ein zweiter Teil gedreht wird. Offenbar hatte das Spiel vom vergangen Samstag in Hollywood soweit überzeugt, dass man eine zweite Folge drehen wollte. Besonders phantasievoll waren die Drehbuchautoren dabei aber nicht. Wieder waren acht Belper Feldspieler am Start. Eine kleine Änderung in der Besetzung gab es: Denis Nydegger und Mikel Fairclough, letztes Mal nur am Spielfeldrand, rückten ins Spiel auf, während Stefan Zürcher und Jesper Diener auf die Verletztenliste gesetzt wurden. Mit dem eingesparten Geld wurde der Coachingstaff der beiden Teams verdoppelt. Um dem Publikum noch ein paar Lacher zu ermöglichen, wurde im Drehbuch festgelegt, dass es regnen sollte. Dadurch wurde der neue Platz in Zug ziemlich glatt und die Linien extrem rutschig. Es gab wohl keinen Spieler, der sich nicht mindestens einmal eher unerwartet und ziemlich unsanft auf allen Vieren oder auf dem Allerwertesten wiederfand. Ansonsten lehnte das Drehbuch doch sehr stark an den ersten Teil an. Böse Zungen behaupteten deshalb, die Geldgeber von "Mission impossible II?" würden aus dem Kanton Zug stammen.

Der Winter hatte über Nacht Einzug gehalten. Der Zugerberg war beinahe bis an den Stadtrand von Zug in ein weisses Kleid gehüllt. Es war kalt, es war nass, aber das hindert die Skorpione nicht daran, erneut das Unmögliche zu versuchen und mit acht Feldspielern 17 Rebells zu besiegen. Die Belper erwischten einen ausgezeichneten Start. Nach 2:10 versenkte Simon Meier den Ball auf Zuspiel von Manuel Reiter und Denis Nydegger im Netz der Zuger. Die Platzherren mussten also, wie schon vor Wochenfrist, einem frühen Rückstand hinterher rennen. Die Gürbetaler standen gut und machten die Platzherren die Aufgabe alles andere als einfach. Die Rebells erarbeiteten sich ein Chancenplus, die Skorpione blieben jedoch jederzeit auf Konter gefährlich. Die schwierigen Platzverhältnisse waren dafür verantwortlich, dass sowohl Zuger wie Berner aus aussichtsreichster Position am Tor vorbei schossen, weil sie im Moment der Schussabgabe einige Zentimeter wegrutschten. In der 16. Spielminute kam der Ball zu Bastian Steiger an der blauen Linie, ein Schuss, eine Parade von Lukas Baumgartner. Irgendwie kommt der Ball zu Raffaele Cioffo, der lässt Baumgartner eiskalt aussteigen und schiebt zum Ausgleich ein. Der Startabschnitt ging ohne weitere Tore zu Ende.

Die Rebells mussten sich wohl in der Pause von ihren Trainern einiges anhören. Zumindest dauerte es sehr lange, bis sie wieder auf dem Spielfeld standen. Nicht, dass das die Belper heute gestört hätte, mit acht Feldspielern ist man für jede Pause froh. Wie auch immer, die Kabinenansprache von Stephan Sidler zeigte Wirkung. Die Rebells kamen stark aus der Pause und setzten die Gürbetaler unter Druck. Nach einer ungeschickten Abwehraktion landete der Ball bei Steiger, dieser fackelte nicht lange und schob den Ball zur 2:1 Führung ins Tor der Skorpione. Die Belper hielten dagegen, versuchten auszugleichen, doch ohne Erfolg. In der 28. Minuten waren die Zuger erneut erfolgreich. Matteo Bächler brachte die Innerschweizer mit zwei Toren in Front.
Zur Spielmitte räumte Baumgartner seinen Platz für Yule Oesch. Dieser hatte keinen glücklichen Einstand. Einen Moment nur war die Gürbetaler Hintermannschaft nicht aufmerksam. Steiger bediente Mario Imfang und dieser schob unhaltbar für Oesch zum 4:1 ein. Die Gürbetaler waren ob dieses Rückschlags sichtlich geschockt. Sie liessen für einen Moment den Kopf hängen. Es schien als würde ihnen das Spiel endgültig entgleiten. Ein Timeout ermöglichte es den Bernern, sich wieder zu fangen und brach den Rhythmus der Rebells. In der 33. Spielminute lief Mikel Fairclough von der Bande in Richtung Tor der Gastgeber, sah eine kleine Lücke, schoss und schon stand es nur noch 4:2. Die Skorpione hatten nun definitiv wieder Tritt gefasst. Das Spiel war wieder ausgeglichen. In der 36. Spielminute kam der Ball an der blauen Linie zu Jona Wegmüller, der zog ab und schon war Belp wieder auf 4:3 heran. Mit diesem Resultat ging es in die zweite Pause.

Den dritten Spielabschnitt begannen die Gürbetaler in Unterzahl. Fairclough hatte eine der insgesamt drei kleinen Strafen in diesem zu jedem Zeitpunkt fairen und attraktiven Spiel zu verbüssen. Die Skorpione überstanden die Unterzahl problemlos. Das Spiel blieb weiterhin offen. Zwar waren die Platzherren mehr in Ballbesitz als die Gäste, scheiterten aber immer wieder an der Hintermannschaft der Berner respektive am ausgezeichneten Oesch. Schliesslich waren die Streethockeygötter den Innerschweizern wohlgesonnen. In der 52. Spielminute brachte Alex Schmid seine Farben mit 5:3 in Front.

War es das? Nein, die acht Belper waren keineswegs am Ende ihrer Kräfte und konnten beinahe umgehend reagieren. Die Skorpione setzten das Tor der Zuger unter Druck. Das Spiel befindet sich noch immer in der 52. Minute als der Ball zu Silvio Bruni an der offensiven blauen Linie kommt. Dieser fackelt nicht lange, zieht ab und schon zappelt der Ball im Netz hinter Patrick Charkoun. Würden die Belper nun den aufgrund der kämpferischen Leistung mehr als verdienten Ausgleich erzielen? Leider nicht. In der 54. Spielminute schoss Ermal Kastrati die Innerschweizer erneut mit zwei Toren in Front. Würden die Belper noch einmal den Anschlusstreffer erzielen können? Die Zuger versuchten, das Spiel in der Zone vor Oesch zu halten. Dies gelang ihnen zu Beginn recht gut. Doch dann kamen die Belper noch einmal in die Zone der Zuger. Um Haaresbreite wurde der Anschluss verpasst. Wieder brachten die Rebells den Ball in die Zone der Gürbetaler. Diese hatten nun Mühe, sich aus ihrer Defensive zu lösen. Schliesslich gelang es. Oesch machte Platz für einen sechsten Feldspieler. Belp rannte noch einmal an, erfolglos. Mit der Schlusssirene traf Steiger zum 4:7 ins leere Netz der Gäste.

Wieder hervorragend gekämpft, wieder verloren. Erneut wäre, mit einem Quentchen Glück, ein Sieg möglich gewesen. Am Ende resultierte bloss wieder eine ärgerliche Niederlage. Und eine Niederlage ist eine Niederlage, wie immer sie zu Stande kam. Mit einer Niederlage ist ein Skorpion nie zufrieden. Denn ehrenhafte Niederlagen gibt es nicht. Sie sind eine Erfindung von Verlieren. Eine Niederlage nervt und damit hat es sich.

So von "Mission impossible" haben die Belper endgültig genug. Einen Teil 3 soll es nicht geben, einen Teil 3 wird es nicht geben und falls doch, werden wir das Drehbuch schreiben.
Am nächsten Samstag treffen die Skorpionen um 10 Uhr vormittags auswärts auf den SHC Bettlach. Diesen Gegner muss man schlagen. Ziel ist es, sich auch hier an das System zu halten. Die Gefahr besteht darin, sich zu Einzelaktionen verleiten zu lassen. Diese mögen gegen die Solothurner zwar funktionieren, doch bringen sie das Team nicht vorwärts. Am 12.11. heisst es also, alle gemeinsam, alle ziehen am selben Strang. Gemeinsam zum Erfolg, gemeinsam zum Sieg. Together, as a team, we are stronger then any individual player!

Christoph Curchod, 06.11.2016

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