Junioren A: Gut, aber nicht gut genug

Die Junioren A scheitern nach einer ansprechenden Leistung am Tabellenführer aus dem Kanton Zug.

cc. Nach der blamablen Vorstellung gegen die Rieder war allen klar: Gegen die Rebells musste die Mannschaft ganz anders auftreten, ansonsten würde man in eine Kanterniederlage hineinlaufen. Entsprechend gut verlief das Abschlusstraining am Donnerstag. Allerdings zeigte sich schon dort, dass die Mannschaft taktisch noch nicht dort ist, wo sie hin muss.

Der Sonntag war ein traumhafter Tag um Streethockey zu spielen. Sonniges Wetter und für Mitte Februar sensationelle acht Grad um neun Uhr vormittags. Auf der Seiten der Gürbetaler fehlten Mario Brönnimann und Jesper Diener (verletzt). Der noch rekonvaleszente Alex Zürcher kam nur im Powerplay zum Einsatz. Die Gastgeber waren hoch starteten hoch motiviert in diese Partie. Hingegen kam in den ersten Spielminuten der Eindruck auf, dass die Gäste die Fähigkeiten der Platzherren wohl etwas zu unterschätzen schienen. Es entwickelte sich ein gutes Streethockeyspiel in dem sich die Platzherren leichte Vorteile erspielen konnten. Vor dem Tor von Andrea Pagano gab es mehr heikle Situationen als vor dem Tor von Nick Leuenberger. Treffer fielen indes vorläufig keine. Diese Aussage stimmt allerdings nicht ganz. Es gab eine Situation, in der der Ball wahrscheinlich kurz ins Tor der Rebells eindrang. Das kam so: Denis Nydegger feuerte einen scharfen, präzisen Schuss ab, dieser drang flach ins Tor und prallte von der hinteren unteren Querstange wieder hinaus. Das Ganze ging so schnell, dass es weder die Schiedsrichter, noch die Zuschauer mitbekamen. In einer Diskussion nach dem Spiel ergab sich aber, dass sowohl einige Belper Spieler, als auch einige Rebells Spieler der Meinung waren, dass der Ball wohl tatsächlich im Tor eingeschlagen hatte. Wie auch immer, eine absolute Sicherheit gibt es in der Sache nicht. Zudem, Tor ist, wenn der Schiedsrichter auf ein solches entscheidet.

In den Startminuten konnten die Platzherren zweimal in Überzahl agieren, konnten jedoch in dieser Phase keine Treffer erzielen. Die Skorpione standen auch danach deutlich näher an einem Treffer als ihre Gegner aus der Innerschweiz. Aber wie schon so oft in den vergangenen Spielen schlug es dann am falschen Ende ein. Bastian Steiger stiess von der Bande quer in Richtung Spielfeldmitte vor, konnte seinen direkten Gegenspieler um einen Meter distanzieren und Nick Leuenberger mit einem präzisen Handgelenkschuss zum 0:1 bezwingen. Die Grübetaler liessen sich nicht aus dem Konzept bringen. Sie checkten viel aggressiver vor, als eigentlich vorgesehen war und setzten so die Gäste schon im Spielunterbruch immer wieder unter Druck. Man erarbeitete sich so einige gute Chancen, verbrauchte aber auch ziemlich viel Energie. Dies sollte sich im weiteren Verlauf des Spiels noch bitter rächen. Überhaupt, die vorgegebene Taktik wurde zwar weitgehend umgesetzt, aber nicht mit letzter Konsequenz. Die Gäste hatten zuweilen etwas gar viele Freiräume, die Zuteilungen stimmten nicht immer. Zuweilen wurde ein Gegner in aussichtsreicher Position vergessen. Da aber auch die Rebells immer wieder sündigten blieben die Belper im ganzen Startabschnitt die bessere Mannschaft.

 

Im Mittelabschnitt steigerten sich beide Teams, so dass die Zuschauer ein gutes Streethockeyspiel verfolgen konnten. Nach wie vor stimmten auf beiden Seiten nicht alle Details und immer noch waren die Platzherren die etwas bessere Mannschaft. Die Skorpione erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus aber auch die Oberwiler belieben brangefährlich. Allein, Treffer gab es keine. Die Gürbetaler überstanden zwei Unterzahlsituationen souverän, wobei teilweise eine Box mit nicht weniger als drei Junioren-B-Spielern zum Einsatz kam. Mit der knappen 0:1 Führung für die Innerschweizer aus der 13. Spielminute ging es in die zweite Drittelspause.

 

Die Gürbetaler konnten den Schlussabschnitt in Überzahl beginnen. Pagano wurde nun mächtig unter Druck gesetzt. Das Belper Powerplay erarbeitete sich mehrere erstklassige Torchancen, brachte es aber nicht fertig, den Ball im Tor unterzubringen. Vorläufig, denn Luca Bächler kehrte gerade wieder auf das Spielfeld zurück als sich Sean Oesch ein Herz fasste und von der Point-Position mit einem Schlagschuss Pagano bezwang. Der hoch verdiente Ausgleich für die Platzherren war Tatsache. Etwas übermotiviert suchten die Gürbetaler nun den Führungstreffer und handelten sich prompt eine Strafe ein. Diese wurde erneut schadlos überstanden. Das Spiel war danach völlig ausgeglichen. Die Belper begannen ihrer anstrengenden Spielweise Tribut zu zollen. Die Rebells, die wesentlich weniger anstrengende Laufarbeit verrichtet hatten, verfügten nun über die grösseren Reserven. Ein individueller Fehler in der Belper Hintermannschaft erlaubte es Bastian Steiger, seine Farben in der 50. Spielminute in Führung zu schiessen.

Zum ersten Mal in diesem Spiel fielen die Grübetaler nun aus ihrer Rolle. Die Aktionen wirkten nun zufällig, unkoordiniert. Die Gäste kamen zu einigen guten Torchancen. Gerade als sich die Belper wieder sammelten und ihre Aktionen zu koordinieren begannen wurde ein Schuss von Steiger von zwei oder drei Stockschaufeln abgelenkt und fand nach 51:04 den Weg in Netz hinter Lukas Baumgartner. Nun schienen die Belper vollends aus dem Gleichgewicht zu geraten. In den nächsten Sekunden herrschte auf dem Feld das pure Chaos. Ein Timeout brachte wieder Ordnung in die Reihe der Skorpione. Aufgrund der intensiven Spielweise der ersten 50 Minuten waren aber die Spieler physisch nicht mehr in der Lage einen Gang hinauf zu schalten und das Spiel wieder zu drehen. Hinzu kam eine kleine Strafe im quasi dümmsten Moment, die zur Folge hatte, dass die taktischen Pläne erneut revidiert werden mussten. Die Strafe wurde erneut unbeschadet überstanden, doch dann dauerte es sehr lange, bis sich die Platzherren so in der Zone der Zuger festsetzen konnten, dass Baumgartner seinen Platz für einen sechsten Feldspieler räumen konnte. Aber das Pulver war verschossen. Es kam nichts zählbares mehr zu stand. Mit den Rebells gewann nicht die bessere, aber die cleverer agierende Mannschaft das Spiel.

Die Skorpione haben nach dem Debakel gegen die Bulldozers wieder auf den richtigen Weg zurück gefunden. Nun gilt es die taktischen Defizite auszumerzen und sich auf die nächsten Spiele zu fokussieren. Jeder Spieler muss sich seiner Aufgabe im Mannschaftsgeflecht klar werden, muss wissen, was er leisten kann und was er leisten muss aber auch was er nicht leisten muss.

Christoph Curchod, 23.02.2016

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