Junioren A - Drei Punkte verspielt

Die Skorpione bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück und verspielen gegen die Bulldozers drei mögliche Punkte.

Es gibt eine Wetterlage, die ein Trainer nicht wirklich mag. Es ist nicht etwa Schneesturm, Dauerregen oder eine eisige Biese. Nein, ist ein schöner, warmer, sonniger Nachmittag nach einer Woche schlechten Wetters. In so einem Fall lädt das Wetter förmlich zum "Chillen" ein. Es ist unter diesen Umständen nicht eben einfach, die Mannschaft dazu zu bringen, sich auf das Spiel einzustimmen.

Das Ganze fing eigentlich nicht schlecht an. Die Spieler trafen praktisch alle gleichzeitig ein. Waren locker und schienen motiviert. Aber spätestens beim Einschiessen sollte die Lockerheit einer kühlen Konzentriertheit weichen. Spätestens hier müsste Schalter vom "Wochenendmodus" in den "Spielmodus" umgelegt werden. Das gelang den Skorpionen an diesem Sonntag nicht. Das Einschiessen verlief unkonzentriert.

Mit den Bulldozers trafen die Skorpione auf einen motivierten, ambitionierten Gegner, der keinesfalls unterschätzt werden durfte. Die Ausgangsalge für die Heimmannschaft war suboptimal. Mit Alex Zürcher, Tim Jaberg und Manuel Reiter fehlten nicht weniger als drei Spieler aufgrund von Bein oder Knieverletzungen. Zugezogen nicht etwa beim Streethockey sondern bei der Arbeit oder in den Ferien. Ein Spieler , Timothé Imhof war noch in den Ferien, ein anderer Mikel Fairclough kehrte gerade so auf den letzten Drücker aus dem Urlaub zurück.

Das Spiel begann ausgeglichen. Nacheinigen Minuten erarbeiteten sich die Gürbetaler einen leichten Feldvorteil. Das System wurde meist relativ gut umgesetzt. Wobei sich mehr als einmal zeigte, wie wichtig es ist, dass alle fünf Spieler sich an die taktischen Vorgaben halten. Steht in einem offensiven System nur ein Spieler falsch, dann öffnet dies einem Gegner Tür und Tor für schnelle gefährliche Gegenangriffe. Aber das Hauptproblem im Startdrittel war ein anderes. Die Skorpione feuerten 28 Schüsse in Richtung Tor der Bulldozers ab. Dort trafen en aber nur acht ein. Die übrigen 20 gingen daneben oder landeten in den Schonern der Gästespieler. Trotz dieser Abschlussschwächen waren es die Skorpione, die in der 18. Spielminute in Führung gehen konnten. Denis Nydegger traf auf Zuspiel von Mikel Fairclough. Kurz darauf wurde eine erste Strafe gegen die Belper ausgesprochen. Die Gäste liessen den Ball lange laufen, fanden schliesslich die Lücke und glichen in der 20. Spielminute aus.

 

Im Mittelabschnitt schossen die Skorpione etwas präziser. Immerhin die Hälfte der Schüsse fand den Weg auf das von Lucas Stucki gut gehütete Gehäuse der Gäste. In der 20. Spielminute brachte Simon Meier die Belper auf Pass von Nydegger wieder in Führung. Kurz darauf mussten die Gürbetaler erneut mit einem Mann weniger agieren. Und auch beim zweiten Mal war das Powerplay der Gäste erfolgreich. Nach 24:32 war das Spiel wieder ausgeglichen. Kurz darauf konnten die Platzherren erstmals in Überzahl agieren. Doch das Powerplay der Skorpione war nicht besonders überzeugend und bei weitem nicht so erfolgreich wie das der Bulldozers. Belp blieb bei 5 gegen 5 die tonangebende Mannschaft ohne jedoch wirklich zu überzeugen. Vieles blieb Flickwerk an diesem warmen Sonntagnachmittag. Lange nicht alle Spieler konnten ihre Leistung abrufen. Einmal mehr zeigte sich, dass es wohl einfacher ist, in der Nationalliga A als junger Spieler gut auszusehen, denn bei den Junioren A als Schlüsselspieler seine Leaderfunktion wahrzunehmen; eine Kopfsache. Trotzdem, in der 31. Spielminute brachte Marc Bruni die Skorpione auf Zuspiel von Fairclough erneut in Führung. Die Belper suchten nun die Zweitoreführung, brachten sich aber gegen Drittelende mit zwei Strafen erneut in Schwierigkeiten. Doch die Box funktionierte nun besser. Während einer Strafe gegen Fairclough schnappte sich Stefan Zürcher den Ball und verteidigte diesen während über 30 Sekunden gegen mehrere Bulldozers hinter dem Gästetor. Dies sollte leider die einzige Leistung der Platzherren bleiben, die an diesem Tag das Prädikat "Weltklasse" verdiente. Mit der knappen Führung für die Belper ging das Spiel in die zweite Pause.

 

Zu Beginn des Schlussabschnitts wurde der Rest einer Strafe souverän überstanden. Doch kurz darauf eine erneute Strafe. Die Gürbetaler holten, gerade auch angesichts des dünnen Kaders, leider wieder einmal viel zu viele Strafen. Das konnte auf die Dauer nicht gut gehen. Zwar wurde die erneute Strafe noch einmal überstanden. Doch kaum waren die Gürbetaler wieder komplett musste der nächste Spieler in die Box. Und diese Strafe ermöglichte es den Bulldozers, das Spiel wieder auszugleichen. Die Reaktion der Gürbetaler blieb nicht aus. Sofort wurde Druck auf das gegnerische Tor gemacht und die erneute Führung gesucht. Leider erlosch diese Flamme mit dem ersten Spielerwechsel gleich wieder.

In der 51. Spielminute erneute Überzahlgelegenheit für die Skorpione. Aber wieder taten sich die Gürbetaler schwer, brachten phasenweise nicht einmal den Ball in die Zone, obschon die Gäste nicht sonderlich gut aufgestellt waren. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Ein Ballverlust, die Platzherren setzen nur habherzig nach, ein schneller Konter, im letzten Moment erläuft ein Belper Spieler den Ball. Er will diesen seitlich am Tor vorbei schlagen, trifft den Ball unglücklich und versenkt diesen unhaltbar im Netz hinter Lukas Baumgartner. Die Bulldozers liegen erstmals in Führung. Die Skorpione sind durch diesen Treffer eher paralysiert den beflügelt. Die erhoffte Reaktion bleibt aus. Die Angriffe werden nun eher unkoordiniert und zufällig vorgetragen. Davon profitieren wiederum die Gäste, die in der 57. Minute auf 5:3 erhöhen können. Bald schon weicht Baumgartner einem sechsten Feldspieler aber auch diese Aktion bring den gewünschten Erfolg, ja nicht einmal eine Torchance. Die Rieder wehren sich geschickt, die Belper stellen sich zu umständlich an und unterstützen den Ballführenden nur halbherzig. Mit einem Emptynetter in der 60. Spielminute stellen die Gäste den Sieg sicher.

Belp hat ein Spiel verloren, das problemlos zugewinnen gewesen wäre. Aber die Skorpione waren nie in Fahrt gekommen. Im Abschluss fehlte die nötige Konsequent, das System wurde nur halbherzig umgesetzt und schliesslich wurden viel zu viele Strafen genommen. Es folgen nun drei schwere Auswärtsspiele in Sierre und in Zug. Es braucht also eine deutliche Steigerung, wenn die Belper nicht wieder als Verlierer vom Feld gehen wollen.

 

Christoph Curchod, 17.10.2016

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