Junioren A - Bettlach erneut klar geschlagen

Die Skorpione beenden auch das dritte Spiel gegen den SHC Bettlach vorzeitig.

Der SHC Bettlach ging letzten Sommer ein grosses Risiko ein. Er meldete seine Junioren Mannschaft, die zu einem sehr grossen Teil aus Junioren im B-Alter besteht für die Grossfeldmeisterschaft an. Mit Blick auf die Zukunft ein eben so richtiger wie mutiger Entscheid. Für die jungen Solothurner bedeutete dies, dass sie sich mit Teams messen mussten, die im Durchschnitt deutlich älter waren und bereits ein Jahr auf dem Grossfeld gespielt hatten. Entsprechend gross waren die Herausforderungen für die Bettlacher zu Beginn der Saison. In ihren ersten Spielen wirkten die Solothurner, man verzeihe mir die Formulierung, doch recht hilf- und orientierungslos. Als die Bettlacher Anfang Oktober in Belp erstmals auf die Skorpione waren sie in zwei Dritteln mit 25:0 geschlagen. Struktur war im Spiel nicht zu sehen. Beim zweiten Aufeinandertreffen Mitte November in Bettlach hatten die Skorpione schon mehr Schwierigkeiten. Die Solothurner igelten sich vor ihrem Tor ein und machten den Gürbetalern so das Toreschiessen schwieriger. Diesen Sonntag igelten sich die Bettlacher erneut ein, aber sie gaben die neutrale Zone nicht mehr kampflos preis. Sie versuchten nicht nur, ihre blaue Linie zu verteidigen, sondern auch, die Räume in der neutralen Zone eng zu machen. Das klappte nicht immer, aber Fortschritte waren deutlich zu erkennen. Diese schlugen sie jedoch nicht im Resultat nieder, da noch zu viel Flickwerk war. Aber in der Saison 2017/18 wird Bettlach für alle ein ernst zu nehmender Gegner sein.

Es war kalt an diesem Sonntagnachmittag im Belpmoos. Und insgeheim hoffte wohl der eine oder andere anwesende Zuschauer, dass die Gürbetaler das Spiel nach 40 Minuten beenden könnten. Aber wie motiviert ein Coach sein Team gegen einen krass unterlegenen Gegner? Nun sicher einmal mit der Forderung, das Spiel so schnell wie möglich zu beenden. Doch reicht das aus? Nun, um den Spielern eine Herausforderung zu geben, wurden die Positionen getauscht.
Im Startabschnitt spielten Mikel Fairclough, Simon Meier und Dennis Nydegger auf der ungewohnten Verteidigerposition während die Verteidiger im Sturm agierten. Nach fünf Minuten und Treffern von Stefan Zürcher und Fairclough lagen die Skorpione mit zwei Treffern vorn. Danach harzte die Torproduktion ein erstes Mal. Es gab zu viele Einzelaktionen und zu wenig Kombinationsspiel. Es brauchte schon eine Strafe gegen die Gäste, damit die Berner erneut einem Treffer erzielen konnten. Florian Bohnenblust erhöhte von der Point-Position auf 3:0. Gespielt waren 11:46. Weniger als eine Minute später erhöhte Silvio Bruni auf 4:0. Zwar spielten die Platzherren nicht ihr bestes Hockey, doch liessen sie ihre Klasse zwischendurch immer wieder einmal erahnen. Die Zuschauer bekam das eine oder andere Kabinettstückchen vorgesetzt und die eine oder andere schöne Kombination. Bis zur ersten Pause erhöhten Fairclough und Meir auf 6:0.

Im zweiten Abschnitt übernahmen Silvio Bruni, Janis Messerli und Zürcher die Verteidigerposten ein. Nun, die Gürbetaler kamen nicht so richtig in Schwung in diesen zweiten 20 Minuten. Die Solothurner hatten nun ihre beste Phase. Und sie kamen zu ihrem ersten Treffer. Nun würde ich gerne schreiben, das der Treffer schön herausgespielt war. Oder zumindest, dass eine perfekte Ballbehandlung zu diesem Torerfolg führte. Doch das war nicht der Fall. Stocktechnik spielte allerdings bei dem Tor eine entscheidende Rolle. Der Belper Schlussmann schaffte es, den relativ langsam in Richtung Tor rollenden Ball mit seinem Stock zu verfehlen. Der Ball rollte weiter zum Ehrentreffer für die Gäste. Die Skorpione mühten sich in der Folge ab. Es braucht schon eine erneute Strafe gegen die Gäste, damit die Belper wieder Tore schossen. Nydegger erhöhte im Powerplay auf 7:1. Drei Minuten später traf er erneut, bevor die Reihe an Marc Bruni war, der in der 31. Minute auf 9:1 erhöhte. In der 32. Spielminute erzielte Messerli den ersten Treffer im Dress der Gürbetaler. Kurz vor Drittelsende traf Fairclough noch einmal. Nach 40 Minuten stand es 11:1 für die Belper. Es wurde nichts aus der schnellen. Rückkehr in die warme Stube.

Im Schlussabschnitt wurden erneut die Positionen gewechselt. Bohnenblust, Marc Bruni und Tim Jaberg waren nun primär für die Defensivarbeit verantwortlich. Die Gürbetaler erhöhten das Score kontinuierlich weiter. Erwähnenswert ist sicher noch das 15:1 durch Jaberg in der 49. Spielminute. Damit hatten alle neun Belper Feldspieler mindestens einen Treffer erzielt. Den Schlusspunkt setzte Captain Bohnenblust, der in der 52. Minute mit seinem Treffer die frierenden Zuschauer erlöste.

Belp gewinnt ohne grossen Aufwand und ohne gross zu brillieren mit 16:1. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich die beiden Teams in den Playoffs gegenüber stehen. Um dies zu verhindern müssen die Skorpione alle ihre Spiele gewinnen und sind zudem noch auf die Schützenhilfe der Lions angewiesen.
Aber nun lassen die Jungskorpione die Schweizermeisterschaft für drei Wochen beiseite. Nächstes Ziel ist das Turnier in Plzen vom 10. bis 12. Februar. Die Gegner dort sind Spitzenmannschaften aus Tschechien und der Slowakei: HBC Hostivar, L2hockey Gajary Flames, SK Hokejbal Letohrad, HBC Plzen und Hc Kert Park Praha. Darauf gilt es sich nun vorzubereiten. Die verletzungsgeplagten Gürbetaler werde sich für dieses Turnier auf zwei Positionen verstärken. Unterstützung kommt aus der Innerschweiz. Die beiden Rebells Bastian Steiger und Raffaele Cioffo werden vom 9. bis zum 13. Februar vorübergehend zu Skorpionen mutieren.

Christoph Curchod, 23.01.2017

© 2020 SHC Belpa 1107